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Checkliste für die ambulante Geburt – Ich habe meine Tasche gepackt und für euch ein PDF erstellt!

Nicht mehr lang und es ist bei uns soweit. Der zweite Münsteraner hat sich schon so einige Male angekündigt. Noch viel zu früh! Glücklicherweise konnten wir ihn davon überzeugen, sich noch ein wenig Zeit zu lassen. Aber es wird doch langsam mal Zeit den Tatsachen ins Auge zu schauen. Meine Schwangerschaft neigt sich dem Ende zu und ich muss diese verbleibenden Wochen nutzen ein wenig Kraft zu tanken und letzte Vorbereitungen zu treffen.

Die Tasche für die ambulante Geburt zu packen gehört für mich zu den Vorbereitungen, auf die ich ein wenig hin fiebere. Voller Aufregung und Vorfreude, aber auch mit einigen Sorgen starte ich dieses Projekt jetzt zum zweiten Mal. Werde ich alles Notwendige dabei haben? Bin ich gut vorbereitet? Kann ich im Notfall meinen Liebsten nochmal losschicken und findet er dann auch was ich brauche?

Zur ersten Geburt haben wir viele Sachen dabei gehabt, die wir nicht brauchten und auch nicht wieder mitnehmen werden. Ich sag nur: Kerzen und Fotos. Wir waren damals zur ambulanten Entbindung im evangelischen Krankenhaus in Münster. Dort ist die Atmosphäre war sehr schön gewesen, aber Zeit für besinnliche Musik oder romantische Kerzenstimmung war da innerhalb der 10 Stunden Aufenthalt auch nicht.

Dieses Mal werden wir in ein Geburtshaus gehen (nicht in Münster) und dort werde ich eventuell nach der Geburt noch ein paar Tage bleiben. Das halte ich mir ganz offen und werde nach der Geburt spontan entscheiden. Daher habe ich meine damalige Packliste auch ein wenig überarbeitet und sie für euch aufgearbeitet. Hier also die aktuelle Checkliste für die ambulante Geburt…

Für Mama und Begleitperson
  • bequeme Schuhe an den Füßen und Hausschuhe in der Tasche
  • weites Nachthemd
  • dicke, warme Socken (Wärme entspannt die Muskeln!)
  • bequeme Kleidung für den Heimweg (Shirt, Leggings oder Trainingshose, Sweatshirt oder Strickjacke)
  • Wechselkleidung und Nachthemd für den Partner (es könnte länger dauern und Flecken lassen sich auch nicht immer vermeiden)
  • Kosmetiktasche, Deo, Bürste, Haargummis, Brille, Duschzeug (auch für die Begleitung)
  • Lippenbalsam, Handcreme und Bodylotion (je nachdem wie lange ihr in einer Wanne sitzt, könnte die Haut eine Erfrischung anschließend gut gebrauchen! Den Lippenbalsam sollte die Begleitperson einfach ohne Aufforderung regelmäßig anreichen, denn ihr selbst werdet erst daran denken, wenn die Lippen aufplatzen und schmerzen)
  • Lieblingsgetränk (ohne Kohlensäure!) und Snacks (Müsliriegel, Energieriegel, Apfel, Banane)
  • Traubenzucker (am besten flüssig, falls euch zwischendurch der Blutzucker wegsackt…es könnte ein Marathon werden!)
  • Fotoapparat (aufgeladen und mit genug Speicherplatz)
  • Handy & Ladekabel
  • Geld für eventuelle Taxifahrt
Zusätzlich für die Entbindung im Geburtshaus
Für Baby
  • 2 Bodies (falls einer nass wird, beim ersten Bekleidungsversuch)
  • Strampler oder Hose und Shirt
  • Mützchen
  • Jäckchen oder Fußsack für den Autositz
  • Autositz (kann im Auto bleiben!)
  • 1-2 Mulltücher/Spucktücher
  • ein kleines Deckchen (Zum pucken oder kurz warm zudecken, falls man irgendwo wartet, wo es etwas kühler ist. Z.B. wenn der Partner das Auto holt oder man im Foyer auf die Dokumente warten muss.)
Wichtige Dokumente
  • Mutterpass
  • Perso von beiden Eltern
  • Krankenkasssenkarte der Mutter (Eventuell zusätzlich die Karte des Vaters, falls das Kind dort mitversichert wird)
  • Unterlagen vom Gynäkologen (nur für Klinik)
  • Stammbuch oder Heiratsurkunde, bei Alleinstehenden die Geburtsurkunde der Mutter
  • einen Zettel mit dem vereinbarten Namen des Kindes und der Liste der Personen, die informiert werden sollen/möchten (ich kenne einen Fall in dem der Vater einen anderen Namen angegeben hat, als den mit der Mutter vereinbarten, weil er sich nach der intensiven Geburtserfahrung an kaum etwas erinnern konnte…)

Die Packliste für die ambulante Geburt in der Klinik oder im Geburtshaus könnt ihr euch gerne hier als PDF herunterladen und ausdrucken!

Folgende drei Dinge stehen oft auf Checklisten für die Geburt, die auf meiner Checkliste für die ambulante Geburt fehlen. Warum für mich diese nach den Erfahrungen der ersten Geburt nicht mehr in Frage kommen, erkläre ich euch gerne…

Musik

Die Geburt, auch wenn sie sich manchmal hinzieht, ist sehr intensiv. Ich werde diese Zeit nutzen mich auf meinen Körper zu konzentrieren und jegliche Ablenkung abzuschotten, denn niemals in meinem Leben hat mein Körper so eine gewaltige Macht und Kontrolle über mich gehabt. Immer haben wir mental die Macht unseren Körper zu beeinflussen, wir entscheiden ob wir auf die Toilette gehen oder noch ein paar Minuten zögern, wir können sogar bis zu einem gewissen Grad einen Brechreiz unterdrücken oder uns durch Ablenkung über den „toten Punkt“ wach halten. Diese mentale Kraft hebelt eine Geburt im Nu aus.

Während meiner ersten Geburt ist mir zum ersten Mal die Macht der Natur wirklich bewusst geworden. Da hat meine mentale Kraft einfach keinen Fuß in die Tür bekommen. Der Körper und das Kind arbeiten zusammen und spielen ein jahrhundertealtes Ritual ab. Wenn ich dagegen ankämpfe oder meine Angst Kräfte zehrt, stehe ich diesem Vorgang nur im Weg und mache es mir selbst schwerer als nötig. Ich konzentriere mich also dieses Mal noch mehr darauf, soweit es geht mental zu entspannen und es geschehen zu lassen. Ich möchte es bewusst und voller Vertrauen erleben, denn ich weiß, mein Körper kann das gut, ganz allein. Mit Anleitung und unter Aufsicht der Hebamme, kann ich hoffentlich meine sonst sehr kontrollierenden Gedanken frei lassen und die Geburt mit allen ihren angenehmen und unangenehmen Phasen erleben. Musik und Bilder würden mich von der Konzentration auf die mentale Entspannung nur ablenken. Wenn die Hebamme es dennoch zu irgendeinem Zeitpunkt für sinnvoll oder hilfreich erachtet mich abzulenken, hat sie immer beruhigende Musik zur Verfügung, dafür muss ich nichts dabei haben.

Kleidung für einen eventuell längeren Aufenthalt

Wenn ihr wirklich – aus welchem Grund auch immer – in der Klinik oder im Geburtshaus bleiben solltet, habt ihr das notwendige für die ersten Nacht schon da. Am nächsten Morgen kann der Partner in Ruhe nach Hause fahren und eine ordentliche Tasche packen. Meine Geburtstasche packe ich schon ca 10 Tage vor dem errechneten Entbindungstermin. Da möchte ich nicht, das wochenlang der halbe Hausstand in einer Tasche deponiert ist. Zumal der Fall, dass ich länger als eine Nacht bleibe doch eher unwahrscheinlich ist. Checklisten für Klinikaufenthalte mit Baby gibt es im Netz schon viele, vielleicht drucke ich dem Liebsten einfach eine Liste aus und lege sie an einen offensichtlichen Ort – für den Fall der Fälle.

Bademantel

Ein Bademantel steht auf so gut wie jeder Liste aber ich werde definitiv keinen einpacken. Erstens nimmt er viel Platz in der Tasche ein und ich finde auch bei einem Spaziergang über Klinikflure und im Klinikpark so einen Bademantel, der immer leicht offen ist vorne sehr unpraktisch. Ich möchte beim Treppensteigen etc. nicht ständig genervt dran rumzuppeln und besonders kleidsam ist so ein Teil schließlich auch nicht. Da fühle ich mich einfach nicht wohl. Ich ziehe lieber eine weite bequeme Trainingshose an oder eine Schwangerschaftsleggings und ein Sweatshirt über das Nachthemd. Das ist immer noch sehr bequem und angemessen und ich fühle mich trotzdem angezogen.

Nächste Woche gibt es eine Liste mit Dingen, die mir damals im Wochenbett sehr geholfen haben und die ich mir dieses Mal auch auf jeden Fall besorgen werde.

Wenn Ihr Fragen oder Ergänzungen habt, hinterlasst hier gerne einen Kommentar, damit auch andere LeserInnen etwas davon haben.

Eure Münstermama

Die Autorin dieses Beitrags

Leila schreibt seit 2014 über Familie, Food und Reisen hier auf Münstermama, und als Kolumnistin der MZ. Als Gründerin des Münsteraner Bloggernetzwerks MünsterBLOGS ist sie aktuell nicht mehr aktiv, begleitet das Netzwerk aber noch immer.

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