Mamas Stories

Die Kinder sind mir zuviel! 5 Ideen gegen den Stress, die genau JETZT helfen

Erstmal: Wir sollten keine Angst haben das auch mal zuzugeben.

„Ich kann nicht mehr.“

„Die Kinder sind mir gerade einfach zuviel.“

„Ich will nicht mehr, ich brauch eine Pause.“

Ich bin weder eine schlechte Mutter, noch liebe ich meine Kinder weniger, wenn ich diesen Satz ausspreche. Im Gegenteil, ich stelle fest, dass auch meine Kräfte ein Ende haben. Und diese Einsicht ist gesund und wichtig, das müssen auch die Kinder erfahren!

Ihr seid mir zuviel. Kinder = Stress?

Es gibt so Momente, da sehe ich es kommen. Ich kann es es förmlich sehen, wie meine Geduld und Kraft aus mir herausgesaugt wird. Meine Jungs fordern beide Aufmerksamkeit und ich bin einfach nicht in der Lage zu liefern. Ich will einfach mal allein sein. Oder zumindest sollen sie ohne mich spielen. Ich muss atmen und kriege keine Luft. Ich bin müde und werde dann selbst ganz unangenehm.

So wie die Diva in der Schokoriegelwerbung, die einfach mal Schokolade braucht, um sich wieder in einen normalen Menschen verwandeln zu können. Ich brauch dann einfach mal Pause (oder Schokolade).

Wenn man als (berufstätige) Mutter nicht untergehen will, muss man lernen eine gesunde Balance zu entwickeln. Noch eine Herausforderung!

Ich musste ein paar Einsichten aufschreiben, um mir klar zu werden, was ich ändern muss. Vielleicht helfen diese Einsichten auch euch.

Man muss nicht immer alles

Die schwierigste Einsicht als Mutter ist wohl zu realisieren, dass man nicht alles schaffen kann. Das man auch einfach mal zu den einfachen Lösungen greifen muss und das von Mamas kleinen Fluchten nicht die Kindheit der lieben Kleinen abhängt.

Atme tief durch. Nimm dir einen Moment und wenn du dich dafür im Abstellraum oder auf der Toilette verstecken musst, dann ist das eben so. Das machen alle so, also komm drüber hinweg.

Setz die Kinder kurz vor den Fernseher oder mach ihnen ein Hörspiel an und schenk dir bewusst einen Moment. Oft reichen 2-3 Minuten schon. Und wenn du an der Süßigkeitenschublade vorbeikommst, greif schnell rein.

Ich bin unerträglich, wenn ich übermüdet und gereizt bin. Ich fange an hektisch zu werden und meine Stimme wird immer lauter. Dann passiert es mir, dass ich schreie oder unfair bin. Jetzt muss ich merken, dass es allerhöchste Zeit ist mir eine Auszeit zu nehmen.

Wie sollen meine Kinder verstehen, dass es wichtig ist seine Gesundheit und sein seelisches Wohlergehen im Blick zu behalten, wenn ich es ihnen selbst nicht vormachen kann? Ich möchte das sie lernen auf ihre innere Stimme zu hören, wenn diese „STOP!“ schreit. Ich muss anfangen auf mein eigenes inneres „STOP!“ zu hören. Egal was sonst so anliegt.

Schlaf, first!

Nichts geht über Schlaf! Wenn du nachts nicht genug Schlaf bekommst und der Mann dich tagsüber nicht ablösen kann: Schlaf am frühen Abend statt fernzusehen oder die Wäsche zu machen.

Wenn der Mann dich am Wochenende oder mal nachmittags ablösen kann, dann erledige nichts in der Zeit. Leg dich einfach mal hin, schalt alle Telefone und Handys aus und schlaf! 20-30 Minuten reichen schon. Nichts hilft besser gegen Stress!

Wenn du Schwierigkeiten hast los zu lassen und auf Knopfdruck abzuschalten, hol dir Hilfe. Mir hilft Progressive Muskelrelaxation. Anderen hilft Autogenes Training. Der Mann hört den Einschlafen Podcast gerne. Es gibt so viel im Netz! Such bei Gelegenheit danach und speichere es dir ab, aber nicht jetzt. Jetzt starr einfach mal 10 Minuten gegen die Decke und konzentrier dich aufs Atmen. Glaub mir, es hilft.

Bewegung hilft

Bewegung bringt den Kreislauf in Schwung und macht gute Laune. Dafür muss man nicht unbedingt einen konkreten Sport machen, das geht auch mit den Kindern wunderbar. Stell dir einen Kurzzeitwecker und dann drehst du für 5 Minuten deine Lieblingsmusik voll auf und tanzt mit den Kindern voll ab. Oder veranstaltet ein Wettrennen/Wetthüpfen/Wettkrabbeln.

Wenn draußen nicht gerade ein Sturm tobt, kann man auch immer gut rausgehen. Geht einmal um den Block oder kurz auf den Spielplatz. Auch wenn der Gedanke daran erstmal abschreckend ist, ändert diese spontane Aktivität oft meine Stimmung gewaltig und auch die Kinder kriegen neue Impulse. Guck an, das kann man sich auch schon als Quality Time verkaufen und gegen den Stress hilft es auch noch.

Die Quatschmama

Wenn ich in diesen albernen überdrehten Modus wechsle, nennt mich der kleine Münsteraner die Quatschmama. Es hilft mal einfach total albern und affig zu sein. Grimassen zu schneiden, die Kinder durch zu kitzeln, sich selbst als völlig unmündiges Spiel- und Klettergerüst zur Verfügung zu stellen oder gewohnte Spiele zu verhunzen. Mein Lieblingsspiel aktuell ist „Kuschelverstecken“. Dabei hält sich der der zählt die Ohren zu und der der sich versteckt drückt den Kopf unter den Arm oder das Bein des anderen. Dann findet der Suchende einen ganz überrascht und dabei wird einfach nur die ganze Zeit doof gegeiert. Das funktioniert mit einem überdrehten Vierjährigen gerade besonders gut (und ich muss mich mal eine Minute nicht von der Stelle bewegen).

Morgen ist auch noch ein Tag!

Der Tag ist einfach Mist? Dann sag dem Tag einfach, dass er dich mal kann! Gib zu, dass es nicht gut gelaufen ist, OHNE dir Vorwürfe zu machen. Lass es einfach gut sein.

Du musst heute nicht mehr aufräumen und das blöde Telefonat kann auch verschoben werden. Deine Freundin ist enttäuscht, wenn du die Verabredung absagst? Klar, aber davon geht die Welt nicht unter. Wichtiger ist, dass dein Stress-Level schnell sinkt. Der Kuchen für den Kindergartenflohmarkt muss noch gebacken werden? Die Supermärkte haben ein tolles Angebot im Tiefkühlfach. Es gibt für alles eine Lösung und die findest du morgen auch noch.

Ich bin selbst dafür verantwortlich ob ich die Zeit mit den Kindern genieße und bewusst erlebe oder ob es nur darum geht den Tag durchzustehen. Wäre es nicht schade, wenn wir später zurückblicken und merken, dass wir die schönsten Jahre mit den Kindern nur „überlebt“ haben?

Die Autorin dieses Beitrags

Leila schreibt seit 2014 über Familie, Food und Reisen hier auf Münstermama, und als Kolumnistin der MZ. Als Gründerin des Münsteraner Bloggernetzwerks MünsterBLOGS ist sie aktuell nicht mehr aktiv, begleitet das Netzwerk aber noch immer.