Schon oft waren wir in Zürich, doch leider immer nur auf dem Flughafen oder auf der Durchreise. Der Züricher Flughafen ist nämlich von der Größe vergleichbar mit dem Frankfurter und dazu noch perfekt angeschlossen an die Stadt. Somit stand auch bei unserer Reise mit den Kindern schnell fest, dass wir nach Zürich fliegen und nicht mit dem Auto fahren. Das war eine super Entscheidung, denn von Düsseldorf und vielen anderen Flughäfen in Deutschland gibt es recht günstige Direktflüge in die Schweizer Metropole.
Zürich ist die bevölkerungsreichste Stadt der Schweiz und mit seinem überdurchschnittlich hohen Anteil an Migranten (über 30%) sehr international. Zürich wird immer wieder als teuerste Stadt Europas (zweit-teuerste der Welt!) gelistet, was viele Familien davon abhält dort ihren Urlaub zu verbringen. Und auch wir mussten am ersten Tag in Zürich ein paar Mal ganz tief einatmen, bevor wir die vorherrschenden Preise akzeptieren konnten. Aber, man gewöhnt sich schnell an die Verhältnisse und wie in jedem neuen Land muss man sich auch in der Schweiz den Gegebenheiten anpassen, bevor man die Reise genießen kann.
Wir hatten das große Glück bei wunderbaren Freunden wohnen zu dürfen und von ihnen an die schönsten Plätze der Stadt geführt zu werden. Wenn man nicht gerade Freunde oder Familie besucht, kann man aber zu durchaus erschwinglichen Preisen tolle Ferienwohnungen bei den bekannten Onlinevermittlern finden. Zürich mit Kindern ist also trotz der höheren Preise durchaus möglich.
In Zürich selbst kann man mit den Kindern schöne Tage verbringen. Bei grauem Wetter waren wir im Landesmuseum, das glücklicherweise aussieht wie eine Ritterburg und neben der aktuellen Dadaismus Ausstellung auch eine super Dauerausstellung zur Geschichte der Schweiz bietet (mit Ritterrüstungen, Prinzessinenkleidern, einer Rutsche und einem faszinierendem Modell einer Schlacht mit hunderten Zinnfiguren).
Bei Sonnenschein sind wir durch die Gassen des Dörfli (der Altstadt) flaniert, haben am Limmat ein Eis gegessen und uns anschließend im wunderschönen Münster die Chagall-Fenster angeschaut. Wenn es ein wenig wärmer ist, kann man am See mit dem Boot fahren oder sogar Schwimmen gehen! Außerdem gehört natürlich ein Bummel über die Bahnhofstraße mit ihren verlockenden Schaufenstern zum Pflichtprogramm eines Zürichbesuchs.
Kulinarisch ist die Schweiz für uns ein echtes Paradies gewesen. Wir alle lieben den Schweizer Käse und natürlich auch die leckere Schokolade! Wunderbar überrascht hat uns das Hiltl, in dem man sehr gehobene vegetarische und vegane Leckereien genießen kann. Die Mutter aller veganen und vegetarischen Restaurants war aber nicht nur wegen dem einzigartigen Essen ein Highlight. Ganz selbstverständlich wurde der vegetarische Babybrei aufgewärmt und dem großen Kind wurden Malsachen und Memoryspiel gebracht. Neben einer Kinderkarte gab es auch Kinderbesteck, Stühle und einen separaten Wickelraum. So eine stilvolle Kinderfreundlichkeit wünsche ich mir in vielen deutschen Lokalen noch vergeblich.
Ein besonders eindrucksvoller Ausflug hat uns auf den Flumser Berg gebracht. Mit der Bahn kommt man vom Züricher Hauptbahnhof in einer halben Stunde zur Gondelstation, mit der man theoretisch bis zum Gipfel hinauf fahren kann. Der Hausberg der Züricher ist für Skifahrer ein Traum und auch für kleine Tagesauflüge perfekt. Wir waren alle so verliebt in die Atmosphäre, dass wir uns fest vorgenommen haben im nächsten Jahr unseren ersten Ski-Urlaub als Familie zu unternehmen!
Also, egal ob für eine Woche oder nur für eine kleine Durchreise…Zürich ist einen Besuch wert und bietet auch für eine Familie mit kleinen Kindern sehr viel Abwechslung!
Winterurlaub in Deutschland an der See kann übrigens auch sehr schön sein…und deutlich günstiger 😉
Die Autorin dieses Beitrags
Leila schreibt seit 2014 über Familie, Food und Reisen hier auf Münstermama, und als Kolumnistin der MZ. Als Gründerin des Münsteraner Bloggernetzwerks MünsterBLOGS ist sie aktuell nicht mehr aktiv, begleitet das Netzwerk aber noch immer.