Am vergangenen Wochenende habe ich mir eine kleine Auszeit genommen und bin ganz allein nach Holland gefahren. Anders als letztes Jahr wollte ich dieses Mal auch keine Arbeit mitnehmen. Das hat mich extrem viel Überwindung gekostet, aber es war gut. In den Alltagsgeschichten heute geht es um diese Auszeit, meine Münsterjungs und einen abenteuerlichen Brunch.

Ich war so aufgeregt vor der Fahrt, dass die Männer vermutlich ziemlich froh waren, als ich im Auto saß.
Jetzt ist Zeit für dich. Nutze sie!
Was für ein Auftrag. Auch wenn kein anderer mir Fragen stellte oder Entscheidungen von mir wollte, dachte mein Hirn die ganze Zeit es müsste jetzt irgendein Problem lösen.
Was back ich für die Einschulung? Reichen zwei Koffer für den Sommerurlaub? Was schenken wir den Erziehern zum Abschied? Welche Gespräche muss ich in den nächsten Wochen führen? Wie mach ich die Finanzplanung im Büro am besten?
Alles Themen, die an diesem Wochenende eigentlich keinen Platz haben sollten, mich aber doch nicht losließen. Bis ich begriff, dass es an mir liegt. Es wird immer viele Fragen und noch viel mehr Probleme geben, die meine Aufmerksamkeit fordern. Doch ist das Alles meine geistige und körperliche Gesundheit wert?! Ich verstand, dass ich nicht weiter monatelang im Katastrophen-Modus kämpfen darf. Ich musste mal wieder lernen gleichmäßig zu atmen und Auszeiten zulassen.

Tatsächlich das einzige Bild, was ich während meiner Auszeit gemacht habe. Das Handy lag die meiste Zeit im Koffer.
Auszeit zulassen lernen
Und dann machte ich das neue Album meiner alten Lieblingsband Morcheeba* an und konzentrierte mich auf das Atmen. Ganz langsam wurde es leichter. Meine Gedanken lösten sich auf und die erhoffte Entspannung trat ein. Und so atme ich mich noch immer durch die Woche, deutlich ruhiger als vor meiner kleinen Auszeit. Mit mehr Bewusstsein für das, was ich bereit bin zu geben. Ich musste mir auch klar werden, für wen ich bereit bin etwas zu geben.

Wieder daheim enpfingen mich meine Jungs mit dicken Küssen und einem Kaffee im Garten.
Meine ganze Aufmerksamkeit
Meine Münsterjungs brauchen im Moment eine starke und ruhige Mama. Sie werden im Sommer beide ihre gewohnte Gruppe verabschieden und das ist doch sehr aufregend. Der kleine Wolbecker wird den Übergang von der U3 Gruppe in die richtig große Kindergarten-Gruppe schaffen müssen. Das passt ihm aktuell noch gar nicht. Er liebt seine Erzieherinnen sehr und kann sich noch gar nicht vorstellen „bei den Großen“ zu sein.
Gemeinsame Zeit
Der Münsteraner dagegen fiebert der Grundschule entgegen. Jeden Nachmittag schnappt er sich ein Heft und „macht Hausaufgaben“. Er malt viel, versucht sich an Buchstaben und Zahlen und löst Rätsel. Wir haben einige Vorschul-Hefte geschenkt bekommen, die er akribisch durcharbeitet. Er scheint es zu brauchen und so lange er Spaß daran hat, halte ich ihn nicht zurück. Daneben ist der Fußball immer wieder großes Thema. Er war sehr enttäuscht, dass wir an den Turnier-Wochenenden verreisen. Natürlich reist er gerne, aber ich gebe zu das ich seine Turniere nicht in unsere Planung mit einbezogen habe. Das muss ich für die kommende Saison besser im Blick haben, fürchte ich.

Dieses Wochenende ist Foodfilmfestival in Münster! Wer geht hin?!
Kraftfutterbrunch
An diesem Wochenende ist der Mann unterwegs. Er trifft alte Freunde, probt mit der Band und geht auf sein 20jähriges Abi-Treffen in der Heimat. Ich genieße nach dem letzten Wochenende tatsächlich diese Exklusivzeit mit den Jungs. Wir sind heute sogar auf einem Brunch eingeladen, ganz ohne den Papa, dafür aber mit viel leckeren Kraftfutter und das direkt am Hafenplatz in Münster. Ich freu mich sehr auf dieses Abenteuer, denn ich war noch nie ganz allein mit den Kindern frühstücken. Vielleicht treffe ich jemanden von euch beim Foodfilmfestival?!
Die Autorin dieses Beitrags
Leila schreibt seit 2014 über Familie, Food und Reisen hier auf Münstermama, und als Kolumnistin der MZ. Als Gründerin des Münsteraner Bloggernetzwerks MünsterBLOGS ist sie aktuell nicht mehr aktiv, begleitet das Netzwerk aber noch immer.