Ich sage so viele Dinge zu dir, doch ich spreche zu selten die Dinge an, die wirklich wichtig sind.
Ich frage dich nach deiner Sitzung oder erzähle dir von meinem Bürotag.
Ich bitte dich den Kleinen zu wickeln oder frage dich wann wir Abendbrot essen wollen.
Ich ärgere mich über dreckiges Geschirr und diskutiere mit dir über Türstopper.
Was ich nie sage: Ich kann nicht mehr ohne dich leben.
Wenn das Leben uns einen Strich durch die Rechnung macht und dich mir wegnimmt, ist das mein Ende. Dann werde ich zu einem verkrüppelten und lebensunfähigen Wesen. Zumindest innerlich.
You light our world
Ich brauche dich, weil du immer wieder – auch in den absurdesten Momenten und schwierigsten Jahren – sagst: Wir gehören zusammen.
Ich liebe es, wenn du mir einen Kuss gibst und mich an dich ran ziehst, auch wenn du merkst, dass ich mich sträube und auf was „praktisches“ konzentriere.
Es ist ein Traum mit dir Kinder zu haben. Die Beiden haben so eine innige Beziehung zu dir, dass ich sicher bin, sie werden zu guten und gesunden Männern heranwachsen.
Doch ich sehne mich auch nach den Momenten voller unbesorgter, gedankenloser Zweisamkeit. Die Wochenenden und Feiertage, an denen wir den ganzen Tag ineinander verschlungen waren und nie das Bett verließen.
Ich wollte diese zwei wunderbaren kleinen Jungen. Ich liebe nichts mehr auf dieser Welt, als dich und unsere Kinder. Doch manchmal habe ich Angst, dass dieses Elternsein uns noch weiter von der geistigen Seligkeit kinderloser Paare entfernt. All die Dinge, die Vor-Kinder-Menschen für selbstverständlich nehmen und glauben sie würden mit Kindern nur „etwas anders“.
Ich war auch naiv. Und voller Idealismus. Wenn wir das nicht alle wären, gäbe es keine Kinder.
Sind wir noch da?
Ich mache mir Sorgen, ob auch jetzt mein romantisch verklärtes Bild von uns nicht real ist. Das die Realität sich irgendwo zwischen Wickeltisch und dem vollgekrümelten Boden unterm Esstisch befindet. Doch vielleicht muss man über die Realität auch manchmal einen schönen rosa Schleier ziehen?
Unsere Liebe muss gepflegt werden und behütet. Sonst fällt auch sie irgendwann verwelkt und verwittert einfach von uns ab. Ich möchte mir noch mehr Mühe geben.
Ich will damit nicht sagen, dass unser Kleeblatt nicht perfekt ist. Es gibt nichts Intensiveres, nichts Wertvolleres als diese Familienbande.
Doch manchmal wünsche ich mir wieder, mehr deine Frau und weniger die Mama zu sein.
Ich fühle wie du meine Haare aus meinem Gesicht streifst, sehe deine grünen Augen und erinnere mich an den jungen Studenten. Ich habe mich vom ersten Augenblick an so sicher gefühlt.
Ich sehe deine Stärke und deinen Mut, mit dem du uns durch jede Strömung gelotst hast.
Ich sehe deine schönen Schultermuskeln und deine starken Arme. Ich sehe den Vater, der immer noch ein Sportler ist. Ich sehe den Mann in den ich mich als Mädchen verliebt habe und nach dem ich mich auch als Frau noch sehne.
Liebe ist Liebe ist Liebe
Die Liebe passt nicht in ein paar Worte und ich finde nicht die perfekten Formulierungen. Manchmal finde ich gar nichts, was den Gefühlen gerecht wird. Aber es ist mir wichtig, dass du das alles weißt. Für den Fall, dass das Leben mal wieder andere Wege einschlägt.
Ich bin dankbar, dass wir – schon so lange und gerade jetzt – zusammen sein können.
Es ist das Schönste, mit dir zusammen die Jungs beim Wachsen zu begleiten.
Mit dir gemeinsam alt zu werden, ist immer noch mein Lebenstraum.
Happy Birthday, Münsterpapa!
Die Autorin dieses Beitrags
Leila schreibt seit 2014 über Familie, Food und Reisen hier auf Münstermama, und als Kolumnistin der MZ. Als Gründerin des Münsteraner Bloggernetzwerks MünsterBLOGS ist sie aktuell nicht mehr aktiv, begleitet das Netzwerk aber noch immer.
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