Mamas Stories

Ein Hoch auf die ErzieherInnen!

Ein längst überfälliges Dankeschön an all die wundervollen Tagesmütter, ErzieherInnen und OGS Mitarbeiter, die sich jeden Tag um unsere Kinder kümmern.

Die erste Tagesmutter

Viele von euch werden es nachvollziehen können: Jedes Mal, wenn ich eins meiner Kinder zum allerersten Mal in eine neue Betreuung gab, ging es mir mies. Ich hatte ein schlechtes Gewissen, ich hatte Angst um mein Kind und richtige Loslass-Schmerzen.

Ich kann mich noch genau erinnern wie es beim Großen war, als ich ihn zum ersten Mal ganz allein bei den Mühlenzwergen ließ. Marion, unsere Tagesmutter, hatte meinen kleinen Sohn auf dem Arm. Der verabschiedete sich ganz selbstverständlich und winkte fröhlich.

Und ich? Ich musste all meine Kraft aufwenden, um ihm meine Gefühle nicht zu zeigen und aufrecht bis zum Auto zu kommen. Als die Autotür ins Schloss fiel, brach ich in Tränen aus und schluchzte erstmal 10 Minuten vor mich hin. Wir hatten bereits über 2 Monate eine super sanfte Eingewöhnung gemacht und es gab in diesem Augenblick keinen anderen Menschen, dem ich mein Kind eher anvertraut hätte…aber das Loslassen war schwer.

Deine Ruhe hat sich auf uns übertragen

Doch Marion war die Ruhe selbst und vielleicht war sie auch diejenige, die mein positives Bild von Erzieherinnen und Tagesmütterns am nachhaltigsten geprägt hat. Nach dem Wechsel in den Kindergarten gab es immer wieder Erzieherinnen und Erzieher, die uns und unseren Jungs ans Herz wuchsen.

Natürlich gab es auch immer wieder Menschen in diesen Berufsgruppen, mit denen wir einige Themen erst ausdiskutieren mussten. Aber eines war immer klar: Wir wollten alle, dass es den Kindern gut geht. Daran hatte ich noch nie Zweifel.

ErzieherInnen sind Idealisten

Dass all diese Menschen sich so verantwortungsvoll und aufmerksam um unsere Kinder kümmern, ist nicht selbstverständlich. Dieser Job wird von viel Idealismus getragen, denn die Rahmenbedingungen sind mies. Wie viele von uns Eltern würden wohl so viel Verantwortung für so wenig Lohn in Kauf nehmen?

ErzieherInnen werden gebraucht

Neben all den finanziellen Aspekten ist es auch einfach so, dass ich gerne arbeite. Ich bin gerne unterwegs und ich bin gerne auch mal ein paar Stunden am Tag nicht nur Mama. Aber damit ich das sorgenfrei erleben kann, brauche ich Menschen, die sich in dieser Zeit um meine Kinder kümmern.

Wenn ich meine Kinder in die Betreuung gebe, sind dort Menschen, die meine Kinder nicht nur beaufsichtigen. Sie spielen mit ihnen, geben neue Reize und schaffen eine Umgebung, in der sich die Kinder gefahrlos bewegen und ausprobieren können. Das ist kein Werbespruch von einer Webseite. Das erleben wir tagtäglich im Kindergarten und in der OGS.

Wir sind ein Team!

Letzte Woche gab es einen Unfall in der Kita. Zwei Jungs fuhren mit den Dreirädern und relativ hoher Geschwindigkeit ineinander. Einer davon hatte anschließend eine Wunde am Kopf, der andere blutete stark aus dem Mund. Letzterer war mein Sohn. Die Erzieherinnen versuchten ihn zu trösten, kühlten die Stelle und nachdem er sich nicht beruhigen wollte, riefen sie uns Eltern an.

Dummerweise erwischten sie mich in einer sehr unglücklichen Situation. Im Büro war die Hölle ausgebrochen, ich sprach gerade mit 5 Stellen gleichzeitig und dann noch der Anruf. Als ich ins Auto stieg, um zur Kita zu fahren, hatte ich durchaus gemischte Gefühle. Das Blut rauschte mir in den Ohren. Ich war mir nicht sicher, ob es wirklich nötig war wegen einer leicht aufgeplatzten Lippe loszufahren. Die Erzieherin konnte nicht mehr erkennen, aber ihr Bauchgefühl sagte, Mama wird gebraucht.

Scheiß Bauchgefühl, dachte ich.

Doch wisst ihr was? In dem Moment als ich mein Kind sah, war ich nur noch froh, dass sie auf ihr Bauchgefühl gehört hatte. Ja, er brauchte mich. Ja, wir mussten zum Arzt. Heute, eine Woche später bin ich noch immer dankbar.

Danke, dass ihr unsere Kinder seht, wie sie sind!

Ich bin dankbar für die Erzieherinnen, die meinen Sohn so gut kennen und einschätzen können, dass sie mich trotzdem rufen…auch wenn es auf den ersten Blick keinen echten Anlass gibt. Ich bin dankbar dafür, dass sie ihn so sehr umsorgen, dass er sich auch nach so einer Erfahrung auf den Kindergarten freuen kann. Und ich liebe es, wenn wir gemeinsam über die Eigenarten der Kinder und ihre lustigen Sprüche lachen können!

Liebe ErzieherInnen, auch wenn wir manchmal gestresst wirken oder es persönlich nicht ausdrücken können…wir wissen eure Arbeit zu schätzen! Jeden Tag sehen wir, wie viel unsere Kinder von euch lernen. Ich höre mit Begeisterung die Geschichten ihrer Abenteuer.

Jedes Mal, wenn ihr uns beim Abholen von den neusten Entwicklungen erzählt oder auch schwierige Themen ansprecht, zeigt ihr uns, wie sehr euch unsere Kinder am Herzen liegen. Ihr habt einen prägenden Einfluss auf unsere Kinder und unser Familienleben. So wie ich mich noch heute an meine liebste Kindergarten-Erzieherin erinnere, so werden sich unsere Kinder an euch erinnern!

Danke.

Die Autorin dieses Beitrags

Leila schreibt seit 2014 über Familie, Food und Reisen hier auf Münstermama, und als Kolumnistin der MZ. Als Gründerin des Münsteraner Bloggernetzwerks MünsterBLOGS ist sie aktuell nicht mehr aktiv, begleitet das Netzwerk aber noch immer.