Mamas Stories

Ein neuer Ansatz gegen Langeweile in den Ferien

Wir haben für euch einen neuen Ansatz gegen die Langeweile in den Ferien. Für jedes Wetter und für jedes Kind ist etwas dabei. Und natürlich auch für jeden Geldbeutel, denn sein wir mal ehrlich: Wer kann es sich schon leisten jeden Tag einen tollen Ausflug zu finanzieren?! Eigentlich ist es aber gar nicht neu. Ich hab für euch nämlich keine reine Liste an „tu dies – tu das“, sondern eher ein paar Denkanstöße, die ihr an die Kinder weitergeben könnt. Ganz sicher ist das die nachhaltigste Lösung gegen die Langeweile in den Ferien!

Ferien Inspirationen statt Ideen

Vorneweg: Langeweile ist meiner Meinung nach ein viel zu negativ besetztes Wort. Denn Langeweile ist eigentlich der Startpunkt für jede Eigenmotivation und Kreativität! Mit der dauernden Präsenz von Medien in unserem Leben, fällt es uns immer schwerer diese Langeweile, diesen themenleeren Moment auszuhalten. Das fällt mir selbst schwer und es fällt mir fast noch schwerer, diesen Zustand bei meinen Kindern zuzulassen.

Das Leben der Kinder heute ist häufig anders als das ihrer Eltern. Sie werden länger in der Schule betreut und mit Hobbies, Sport und Hausaufgaben bleibt oft gar keine Zeit für Langeweile. Plötzlich wird man am Wochenende oder in den Ferien von den Kindern mit der Frage überfallen:

„Mama, was soll ich machen? Mir ist so langweilig!“

Anregungen aus der Schule

Schule kann manchmal nicht alle Fragen und alle Interessensschwerpunkte auffangen. Ein guter Ansatzpunkt für die Ferien könnte also sein, zu überlegen welche Fragen offen geblieben sind. Mit welchem Thema oder welchem Experiment hätte sich dein Kind gerne länger beschäftigt. Was möchte er vielleicht nochmal machen?

Aus diesem Ansatz heraus lassen sich schon einige Tage füllen.

  • Man kann dazu im Internet recherchieren.
  • Tutorials auf Youtube finden und ausprobieren.
  • Einen Vormittag lang in der Stadtbücherei nach interessanten Büchern oder anderen Medien zu dem Thema suchen.
  • In ein Museum/ein Werk/ein Geschäft gehen und einfach mal die Fragen stellen, die einen beschäftigen.
Anregungen aus dem Alltag

Es muss nicht immer das große Schulthema sein. Welche Punkte stehen bei euch im Familienalltag auf der Agenda? Wollt ihr einen Ausflug unternehmen? Dann kann man zum Beispiel auch den nächsten Ausflug vom Kind planen lassen!

  • Wo könnten wir mit Bus oder Bahn hinfahren?
  • Welche Ziele können wir bei einer Fahrradtour erkunden?
  • Wo bekommt man Karten/Fahrpläne her und wie geht man damit um?
  • Was kann man da genau machen und wie gestalten wir den Ausflug, damit alle etwas davon haben?
  • Was kann man da vor Ort essen? Sollen wir Proviant mitnehmen? Welche Rezepte wollen wir dafür ausprobieren?

Meinen Ausflug oder gar Urlaub von den Kindern planen lassen?! Ja, warum denn nicht? Gerade Grundschulkinder haben oft ganz schlüssige Argumente und Ideen, die man ruhig mal hören sollte. Oft überraschen sie uns mit Vorschlägen, die wir selbst schon als „uninteressant für die Kinder“ abgetan hatten. Und sie sind gar nicht so selbstbezogen, wie man vielleicht fürchtet. Mit ein paar Hinweisen können sie sich auch einen Ablauf überlegen, der allen Familienmitgliedern Spaß bringt.

Wenn ihr ein Beet oder den Balkon noch herrichten müsst, können auch dort die Kinder wunderbar mitplanen, fegen, räumen, buddeln und pflanzen. Es braucht natürlich einen von euch vorgegebenen Rahmen und ein paar Regeln, wie z.B.

  • Diese Elemente sollten dabei sein
  • Dieses Budget haben wir
  • Diese Pflanzen sind mir wichtig.

Doch wenn die Kinder erstmal das Gefühl haben, ernst genommen zu werden und eine Aufgabe zu bekommen, fühlen sie sich verantwortlich.  Dabei ist es ganz entscheidend, dass ihr ihnen nicht eine unliebsame Aufgabe aufbrummt nach dem Motto „Feg die Terasse, damit ich sie schön gestalten kann.“. Sie sollen das Gefühl haben mitbestimmen zu können, also sollte die erste Anregung bei „Was meinst du, wie wir die Terasse schöner gestalten können? Hast du Lust das dieses Jahr zu übernehmen?“ Als Eltern muss man dann nur noch aufpassen, dass sie sich nicht übernehmen und das anvisierte Ziel auch erreichen. Für das Erfolgserlebnis kann man dann ruhig Hilfe anbieten und sich schon über die kleinen Zwischenschritte freuen. Es muss ja am Ende nicht so sein „wie immer“. Auch uns Erwachsenen hilft der neue Blick auf die Dinge, jung zu bleiben!

Entdeckerlust steckt in Jedem

Während es für sechsjährige schon ein grandioser Abenteuertag ist, mit dem Zug von einem Ende der Stadt zum anderen zu fahren und die unterschiedlichen Bahnhöfe zu erkunden. Ist es vielleicht für einen zehnjährigen spannender herauszufinden welche Ziele ein paar Stunden entfernt liegen und wie der Verkehr in der nächstgrößeren Stadt geregelt ist.

Wenn eine Beschäftigungs Idee nicht ganz passt, muss sie nicht direkt komplett verworfen werden. Überlegt lieber, welcher Punkt euch daran stört und wie man die Idee vielleicht an die Interessen des Kindes, die Gegebenheiten im Haus oder der Wohnung oder auch an das Budget angleichen kann.

Vieles was für uns Eltern als selbstverständlich gilt, ist für die Kinder noch spannend. Wenn wir sie vom passiven vor dem Bildschirm hocken weglocken wollen, müssen wir ihnen Mut machen die Fragen zu stellen, die sie interessieren! Das ist ganz wetterunabhängig möglich und kann zu jedem Thema so viel mehr beinhalten als das, was uns Erwachsenen im ersten Moment einfällt!

Einen Anfang finden

Ich finde viele Inspirationen mittlerweile auch bei Pinterest oder Youtube. Das kann man hervorragend mit den Kindern zusammen angehen. Bei Pinterest kann man eine gemeinsame Pinnwand für die Ferien anlegen und immer wenn dann die Frage nach einer Idee gegen die Langeweile aufkommt, scrollt man sich gemeinsam durch den Ideenpool und fischt sich etwas passendes für den Tag heraus. Ich habe zum Beispiel eine Pinnwand „boysboysboys“, die viele Anregungen für meine Jungs beeinhaltet.

Wichtig ist, dass man dann auch den nächsten Schritt für die Umsetzung gemeinsam mit dem Kind angeht und selbst nicht am Bildschirm versackt. Wir sind die Vorbilder! Dies ist eine gute Alltagserfahrung, die die Kinder positiv prägt und ihnen hilft später selber Lösungen gegen die Langeweile oder ein anderes „Problem“ zu finden.

Und vielleicht hat die Freundin/der Freund ja auch gerade Langeweile?!

Unsere ganz praktischen Freizeittipps für Münster und Umgebung findet ihr hier.

Die Autorin dieses Beitrags

Leila schreibt seit 2014 über Familie, Food und Reisen hier auf Münstermama, und als Kolumnistin der MZ. Als Gründerin des Münsteraner Bloggernetzwerks MünsterBLOGS ist sie aktuell nicht mehr aktiv, begleitet das Netzwerk aber noch immer.

Kategorie: Mamas Stories

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Leila schreibt seit 2014 über Familie, Food und Reisen hier auf Münstermama, und als Kolumnistin der MZ. Als Gründerin des Münsteraner Bloggernetzwerks MünsterBLOGS ist sie aktuell nicht mehr aktiv, begleitet das Netzwerk aber noch immer.