Mamas Stories

Ein paar Gedanken zum Älterwerden

Hier geht es um mich, das Älterwerden und meine Gedanken zum vierzigsten Geburtstag. Pure Nabelschau also. Wer Rezepte sucht oder lieber was über Münster lesen möchte, klickt einfach auf die passenden Links 😉

Dieses Wochenende ist es endlich so weit. Das Münstermama Update 4.0 startet und ich bin sehr dankbar dafür. Ich fühle mich nicht annähernd so alt, wie ich es früher erwartet habe. Und ich bin mir sehr bewusst, dass viele Menschen nicht das Glück haben, vierzig Runden um die Sonne zu überleben.

Älterwerden ist die einzige Möglichkeit länger zu leben!

Neben der Dankbarkeit steht die Erkenntnis, dass mein Weg noch lange nicht zu Ende ist. Ich starte in den nächsten Wochen in einen neuen Job bei einem neuen Arbeitgeber und beende meine Freiberuflichkeit vorerst. Mein kleiner Sohn ist im Vorschuljahr und mein Großer macht sich gut in der Schule. Wir sind alle gesund und ich habe die körperlichen Veränderungen nach meiner OP im Winter gut überstanden. Wann ist die richtige Zeit für Veränderung, wenn nicht jetzt? 

Einschulung in die Grundschule 1986 mit Schultüte
Einschulung im Kreis Steinfurt. Ich war das einzige Kind mit Migrationshintergrund.

Es wird hier auch vorerst keinen „40 Lektionen, die ich in 40 Jahren gelernt habe“ Beitrag geben. Meine wichtigste Erkenntnis ist nämlich die, dass ich im Grunde noch viel zu wenig über das Leben weiß. Ich lag mit vielem falsch bisher, von dem ich teilweise sehr überzeugt war.

Mit Anfang Zwanzig zum Beispiel war ich mir bei vielen Dingen so sicher, denn alles erschien ganz klar. Entweder schwarz oder weiß, die Graustufen hatte ich noch nicht entdeckt. Manchmal vermisse ich diese Klarheit, doch eigentlich ist es besser weniger dogmatisch zu denken. Zu lernen, dass immer mehr hinter den Sachverhalten steckt als man auf den ersten Blick sieht, war eine wichtige Erkenntnis. Die feinen Nuancen zu hören und zu sehen hilft mir jetzt, meine Entscheidungen von Fall zu Fall abzuwägen. Menschen, die mit über 35 noch dogmatischen Leitsätzen folgen, ohne sie zu hinterfragen, scheinen diesen Schritt ausgelassen zu haben.

Älterwerden: Wenn Katastrophen zu Achselzucken werden

Eine Lehre des Lebens amüsiert mich allerdings fast täglich. Nämlich die Entdeckung, dass alle Erwachsenen sich durchwurschteln. Wir machen alle einfach so gut es geht, während wir unseren Weg gehen. Manchmal versagen wir dabei grandios und manchmal sind wir saugut. Aber es gibt nirgendwo die perfekte Mutter oder die perfekte Frau, denn Perfektion hält immer nur einen nicht reproduzierbaren Augenblick lang. Dieses Wissen erlaubt es über meine kleinen und großen Schwächen zu schmunzeln und mich selbst nicht mehr für nichtige Fehler mit Selbstzweifeln und Reue zu bestrafen.

Mädchen mit Cocktail lehnt am Poolrand. Mit Selbstliebe älterwerden.
Diesen Cocktail hat mir mein Schwesterherz von der Bar geholt. Sie war ist einige Jahre jünger und wurde in dem Jahr ständig für die Ältere gehalten.

Dazu kommt jetzt, dass es mir körperlich viel besser geht als in den vergangenen Jahren. Die Kinder schlafen durch und morgens teilweise länger als ich, mein Körper hat sich von der Endometriose verabschiedet und ich fühl mich frei von dem Zwang aussehen zu müssen wie ein Fotomodell. Und dann ist da noch diese Studie, die besagt, dass die sexuelle Zufriedenheit mit 40 ein neues Hoch erreicht und sich auf diesem Level hält (wenn ich es richtig verstanden habe). Gute Aussichten, oder?

Keine Ahnung ob alles gut wird. Aber es wird.

Was ich bereits in den letzten Monaten gemerkt habe: Vierzig scheint ein Alter zu sein in dem man Menschen plötzlich ernster nimmt. Ob das aber an meinem Gegenüber liegt, oder an meiner Ausstrahlung, die sich sicherlich auch gewandelt hat, mag ich nicht beurteilen.

Ich bin jetzt alt genug, meine Schwächen zu sehen und noch jung genug, um neue Fehler zu machen.

Also, lasset die Spiele beginnen!

*Danke Schwesterherz für das Raussuchen und Einscannen der Bilder!

Die Autorin dieses Beitrags

Leila schreibt seit 2014 über Familie, Food und Reisen hier auf Münstermama, und als Kolumnistin der MZ. Als Gründerin des Münsteraner Bloggernetzwerks MünsterBLOGS ist sie aktuell nicht mehr aktiv, begleitet das Netzwerk aber noch immer.

Kategorie: Mamas Stories

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Leila schreibt seit 2014 über Familie, Food und Reisen hier auf Münstermama, und als Kolumnistin der MZ. Als Gründerin des Münsteraner Bloggernetzwerks MünsterBLOGS ist sie aktuell nicht mehr aktiv, begleitet das Netzwerk aber noch immer.