Die Zwetschgen sind wieder da! Und auch wenn ihnen die Sonne dieses Jahr ein wenig gefehlt hat, gibt es doch wieder eine tolle Ernte. Ich mag diesen süß-säuerlichen Geschmack besonders gerne verbacken und suche jeden Herbst nach tollen neuen Zwetschgenkuchen Rezepten. So bin ich auch darauf gekommen, dieses Jahr einen gestürzten Kuchen auszuprobieren…oder wie der Amerikaner sagt: ein Up-Side-Down Cake. Nach einigen suboptimalen Rezepten, habe ich jetzt das perfekte gefunden. Eine Gabel von diesem Kuchen ist die reinste Wellness-Kur für die Seele. Buttrig-süße Glasur und frisch-säuerliche Zwetschgen mit einem weichen Kuchen…ein Traum!
Dieses Rezept ist für eine runde 24er Springform und ca. 500g Zwetschgen.
3 Esslöffel Butter in einem Topf vorsichtig schmelzen, 45g braunen Zucker hinzufügen und umrühren bis sich der Zucker aufgelöst hat. Zwetschgen entkernen und längs vierteln. Butter-Zuckermischung in eine mit Backpapier ausgelegte Springform geben und gleichmäßig verteilen. Die Springform mit den Zwetschgen kreisförmig auslegen. Achte dabei darauf, dass die Stücke dicht beieinander liegen damit nach dem Stürzen keine „kahle“ Stelle entsteht.
Backofen auf ca. 180° vorheizen.
200 g Butter mit 150 g Zucker schaumig rühren, 2 große Eier hineingeben und gut verrühren, 200 g Mehl mit einer Prise Salz, einem Teelöffel Backpulver und einer Packung Vanillezucker mischen und zur Butter-Zucker-Ei-Mischung geben. Den Teig gut verrühren, aber nur solange bis es eine homogene Masse ist. Weniger ist hier mehr! Der Teig ist zwar etwas fester, aber wenn man ihn nur in kleinen Portionen in die Springform gibt, schafft man es ganz gut, ihn gleichmäßig zu verteilen ohne die schön angeordneten Zwetschgen zu verschieben. Dadurch, dass er von selber ein wenig trockener ist, wird er nicht matschig, wenn die Früchte ihren Saft verlieren. Er behält schön seine fluffige Konsistenz und vor allem seine Form! Die Springform stelle ich auf ein Backblech, bevor ich sie in den Ofen gebe, denn es läuft immer ein wenig Obstsaft aus.
Für 30-40 Minuten bei ca. 180° backen, bis der Teig schön goldbraun ist und kein Teig mehr an einem Stäbchen oder Zahnstocher hängen bleibt. Während der Kuchen backt könnt ihr ja versuchen diesen Satz drei Mal hintereinander laut zu lesen…
„Zwanzig zerquetschte Zwetschgen und zwanzig zerquetschte Zwetschgen sind vierzig zerquetschte Zwetschgen.“
Wenn die Backzeit abgelaufen ist, wird es ein wenig tricky. Man muss den richtigen Zeitpunkt abschätzen, um den Kuchen zu stürzen ohne sich das Gesicht oder die Finger zu verbrennen. Ich hole die Springform inklusive Backblech aus dem Ofen und stelle dann die Springform auf kurz auf ein Kuchengitter, damit auch die Unterseite ein wenig auskühlt. Das darf man aber nicht zulange so stehen lassen, denn sonst kriegt man den Kuchen nur noch teilweise gestürzt und das meiste Obst bleibt kleben. Also gerade solange, dass man sich an dem heißen Zuckersaft und den Dämpfen nicht verbrennt. Bitte wartet mindestens bis der sichtbare Obstsaft nicht mehr blubbert und benutzt Ofenhandschuhe oder Topflappen zum Schutz vor Verbrennungen!
Glänzt er nicht großartig?! Natürlich ist so eine Butter-Zucker-Glasur die reinste Dekadenz, aber es schmeckt sooo himmlisch und sieht einfach beeindrucken aus! Und manchmal braucht die Seele genau das, oder?!
Habt ihr auch schon mal einen gestürzten Kuchen gemacht?
Eure Münstermama
Die Autorin dieses Beitrags
Leila schreibt seit 2014 über Familie, Food und Reisen hier auf Münstermama, und als Kolumnistin der MZ. Als Gründerin des Münsteraner Bloggernetzwerks MünsterBLOGS ist sie aktuell nicht mehr aktiv, begleitet das Netzwerk aber noch immer.