Werbung.unbezahlt| Heute besuchen wir den Hof Ontrup in Münster-Sprakel und schauen uns an, wie die Duroc und Iberico Schweine in Münsters Norden gehalten werden.
Im Oktober 2018 ist mein Artikel Wann macht Bio Sinn? online gegangen und seitdem erreichen mich immer wieder Mails mit Fragen rund um das Thema Fleisch. Die meist gestellte Frage ist: „Muss es denn wirklich Bio Fleisch sein?“ immer verbunden mit dem Argument: „mein Metzger hat auch richtig gutes Fleisch“. Und genau da liegt die Krux.
Was genau ist denn gutes Fleisch? Was macht einen guten Metzger aus? Und wo finde ich in meiner Region wirklich gutes Fleisch?
Gutes Fleisch aus dem Münsterland
Also habe ich mich auf die Suche nach Antworten gemacht! Gemeinsam mit meinem geschätzten Blogger-Kollegen und absoluten BBQ Profi Felix von Felix‘ Kochbook werden wir der Frage „Wo gibt es gutes Fleisch aus dem Münsterland?“ auf den Grund gehen. Wir besuchen die Höfe in der Region und geben euch mit der Zeit einen guten Überblick über die Anbieter hier vor Ort. Denn eines ist klar, es gibt tolle Höfe und Hofläden im Münsterland und diese brauchen viel mehr Aufmerksamkeit!

Wo kommt gutes Fleisch her?
Wir möchten bei der Auswahl der Betriebe, die wir vorstellen, auf einige Kriterien achten: Uns ist wichtig, dass die Tiere in möglichst offenen Stallkonzepten gehalten werden und in nicht allzu großen Gruppen.
Der Einsatz von Antibiotika sollte verantwortungsvoll und auf keinen Fall dauerhaft sein und wir erkundigen uns nach dem Futter, das die Tiere erhalten.
Nicht unwichtig ist aber auch wie und wo die Tiere geschlachtet werden, wo und wie das Fleisch weiterverarbeitet wird und welche Zutaten zum Beispiel in der Wurst landen.
Aber wir möchten es nicht allein bei dem Blick auf das Fleisch belassen und schauen auch auf die Nachhaltigkeitskonzepte der Höfe und versuchen ein Gefühl für die Einstellung der Betreiber zu ihren Kunden zu bekommen.
Wir werden hier nur Höfe vorstellen, die uns überzeugen und die wir mit gutem Gewissen empfehlen können. Wir nehmen kein Geld für diese Blogbeiträge, aber wir probieren uns durch das Sortiment um einen verlässlichen Eindruck von der Qualität der Produkte zu erhalten.

Foto: Felix‘ Kochbook
Hof Ontrup
Der Hof Ontrup befindet sich im nördlichen Stadtteil Sprakel und ist vom Domplatz aus mit dem Auto in weniger als 20 Minuten über die Grevener Straße zu erreichen. Der Fokus von Karl Heinz und Anja Benteler liegt auf dem hochwertigen Schweinefleisch der Rassen Iberico * Duroc, den frischen Wieseneiern, Weidehähnchen und Suppenhühner aus Freilandhaltung.
Im Hofladen bekommt man allerlei regionale Spezialitäten, die von den benachbarten Höfen der Region zugekauft werden, selbstgemachte Soßen, auf dem Hof gebackenes Brot und Kekse und die direkt im hofeigenen Wurstraum vom Metzgermeister hergestellten Fleischprodukte. Neben dem Hofladen kann man 24/7 am Hof-Automaten Eier, Fleisch und Wurst kaufen.

Anja führte uns zum Außenklimastall, der durch ein extra Fenster jedem Gast einen Blick zu den Tieren ermöglicht. Anja ließ sich geduldig und offen auf alle unsere Fragen ein und ist sichtlich stolz auf ihren Betrieb. Hier bekommt man Schweinefleisch der Rassen Duroc, Iberico, Deutsches Landschwein und Kreuzungen aus diesen Rassen. Das Fleisch ist besonders zart und durch den Iberico Anteil eher nussig.

Alle Schweine werden auf dem Hof Ontrup mit selbst angebauten und proteinreichen Erbsen (statt wie in großen Industriebetrieben mit zugekauftem Soja) und Gras gefüttert. Die Duroc und Iberico Schweine und die Kreuzungen werden erst nach 9-10 Monaten (statt nach maximal sechs!) geschlachtet. Auch dort lassen sich Anja und Karl Heinz ihre Sorgfalt nicht nehmen und achten bei der Auswahl des Schlachtbetriebs besonders auf eine für die Tiere schonende Prozedur. Im Schlachtbetrieb werden die Tiere dann auch nur halbiert und den Rest der Arbeit übernimmt der Metzgermeister vor Ort. Hier wird darauf geachtet so viel wie möglich vom Tier zu verwerten und nur mit guten Zutaten zu verarbeiten.

Unser persönlicher Eindruck
Felix und ich sind beide begeistert von der Sauberkeit und Detailliebe mit der hier gearbeitet wird. Die Mühe und der investierte Aufwand sind in jeder Ecke offensichtlich. Den Tieren geht es augenscheinlich gut, die Luft im Stall ist frisch und die Stimmung der Tiere offensichtlich entspannt. Von der Auslage im Hofladen sind wir beide begeistert. Sehr faires Preis-Leistungs Verhältnis, denn so gut gehaltene Tiere und besonderes Fleisch kostet den Bauer einen deutlich größeren Aufwand.

Foto: Felix‘ Kochbook
Wir nehmen beide Fleisch sowohl von einem Duroc-Iberico Schwein als auch vom Weidehähnchen mit, um es zu probieren. Die Wieseneier werden direkt mit eingepackt und ich lasse mir von Felix noch erklären, dass man Iberico oder Duroc Fleisch gar nicht groß würzen muss.
„Ein bisschen Salz und Pfeffer und bloß kein Öl in die Pfanne“, gibt er mir mit auf den Weg und das beherzige ich natürlich als ich abends die Koteletts auf den Gasgrill lege. Natürlich enthält dieses Fleisch deutlich mehr Fett als das magere und geschmacksneutrale Dicounter-Fleisch. Doch hier schrumpft nichts und das Fett sorgt für ein köstlich saftiges Geschmackserlebnis!

Auch der Nacken, den ich über 7 Stunden im Slowcooker für Pulled Pork geschmort habe, war fantastisch geschmackvoll. Die Schenkel des Weidehähnchens habe ich eine Woche später aufgetaut und mit ein wenig Rub im Backofen knusprig gegart. Die Jungs waren begeistert, vor allem vom Geschmack! Herrlich saftiges und geschmackvolles Fleisch auch beim Geflügel.
Die Wieseneier gab es zum Sonntagsfrühstück und pochiert auf im Ofen geröstetem Rosenkohl. Ein Traum!
Auch bei Felix löste das Fleisch große Begeisterung aus, denn gerade Duroc und Iberico Schweinefleisch ist besonders geschmackvoll aber leider selten vor Ort zu bekommen. Hier gibt es sogar die Möglichkeit direkt gewünschte Zuschnitte beim Metzger zu bestellen und über die Wurst zu fachsimpeln.

Foto: Felix‘ Kochbook
Unser Fazit
Hof Ontrup bekommt eine absolute Empfehlung von uns! Gute Haltung, hervorragendes Fleisch, toller Service und eine große Auswahl im Hofladen machen den Einkauf vor Ort zu einem kulinarischen Erlebnis.
Die Autorin dieses Beitrags
Leila schreibt seit 2014 über Familie, Food und Reisen hier auf Münstermama, und als Kolumnistin der MZ. Als Gründerin des Münsteraner Bloggernetzwerks MünsterBLOGS ist sie aktuell nicht mehr aktiv, begleitet das Netzwerk aber noch immer.