Mamas Stories, OnTour

Mama muss raus – Allein verreisen als Herausforderung

Ich liebe das Reisen! Und ich liebe es durch fremde Städte zu laufen, mit fremden Menschen ein gut gelauntes Pläuschchen zu halten und dann weiter zu ziehen. So viele neue Inspirationen, Eindrücke und Ideen erfährt man beim Reisen und ich habe das die letzten Jahre ein wenig vermisst.

Obwohl, das Reisen an sich, hab ich nicht vermisst. Wir waren ja oft an der deutschen Nordsee unterwegs und auch in Zürich oder auf Mallorca.

Allein verreisen als Therapie?

Ich habe wohl eher das Alleinsein vermisst. Das allein und nur für mich entscheiden, habe ich vermisst. Vielleicht habe ich es auch ein wenig vermisst nicht auf fremde Bedürfnisse Rücksicht nehmen zu müssen.

Dieses Fremdbestimmtsein, dass man als Mutter kleiner Kinder empfindet, kann manchmal ganz schön erdrückend sein und trotzdem war es mir in den letzten 5 Jahren schier unmöglich meine eigenen Reise-Bedürfnisse vorne anzustellen. Die Kinder sind mir einfach immerzu das Allerwichtigste. Das wird sich auch nicht ändern, aber so langsam kommen sie ganz offensichtlich auch mal 2 Tage gut ohne Mama aus…sagt der Papa.

Eine echte Herausforderung

Heute morgen also, als ich endlich ins Auto stieg und die Jungs mir zum Abschied die süßesten aller Kussmünder zuschickten, was mach ich da als erstes? Genau! Ich winke lächelnd zum Abschied und fahre um die nächste Kurve, nur um dort in sturzbachähnliches Geheule auszubrechen.
Ich kann euch sagen, die ersten 5 km haben mich echt viel Überwindung und Kraft gekostet. Ich musste mir immer wieder deutlich machen, dass der Papa ganz hervorragend für die Jungs sorgen kann und wird. Und ich musste mir auch ein wenig meine eigene Anspannung und Nervosität abheulen.

Wenn ich ehrlich bin, weiß ich das meine Männer auch mal zwei Tage ohne mich auskommen. Aber was ist mit mir?! Werde ich mit dem „Alleinsein“ klarkommen?

Die Sicherheit in der Fremde

Ein kleines Sicherheitsnetz hab ich natürlich noch eingebaut. Meine liebe Reisebegleitung bewahrt mich vor zu viel Alleinsein. Ich hatte das große Glück eine liebe Kollegin für den Trip begeistern zu können und so bin ich zwar ohne Familie aber doch nicht so ganz allein. Unsere Interessen unterscheiden sich teilweise voneinander, aber zum Essen und für ein paar Erkundungstouren kommen wir doch wieder zusammen. Gemeinsam einsam sozusagen 😉

Eine Freundin sagte vor kurzem zu mir: „Allein zu verreisen ist super wichtig, aber auch eine Herausforderung an sich selbst.“

Mal sehen wie ich mich der Herausforderung in den nächsten Tagen so stelle. Heute Abend jedenfalls hab ich meine Reservierung in der hippen Cocktailbar sausen lassen und mach es mir im Bett mit Chips, Smoothie und ganz viel Trash-TV gemütlich.
Wohin würdet ihr gern mal allein reisen?

Die Autorin dieses Beitrags

Leila schreibt seit 2014 über Familie, Food und Reisen hier auf Münstermama, und als Kolumnistin der MZ. Als Gründerin des Münsteraner Bloggernetzwerks MünsterBLOGS ist sie aktuell nicht mehr aktiv, begleitet das Netzwerk aber noch immer.

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