Ich gehe regelmäßig mit meinem fünfjährigen Sohn im Hallenbad schwimmen. Was dabei das Besondere ist? Ich bringe ihm das Schwimmen bei. Unser Ziel: das Seepferdchen. Im 3. Teil erfährst du, wie das Erlernen der Technik für das Brustschwimmen klappt.
Warum schreibe ich das Ganze hier eigentlich auf?
Ich möchte diejenigen ermutigen, die Lust haben, ihrem Kind das Schwimmen selber beizubringen. Zum einen, weil es funktioniert, aber auch weil es jede Menge Spaß machen kann! Und es ermöglicht eine schöne und intensive Erfahrung mit dem Kind.
#MakingMemories
Mittlerweile schaffen wir es, ein- bis zweimal die Woche schwimmen zu gehen. Wir entwickelten mehr und mehr eine Routine und mein Sohn kennt schon sehr gut den Ablauf. Im Teil 2 dieser Reihe, findet ihr viel zum Thema „Im Wasser ankommen und sich frei bewegen.“ und zusätzlich Übungen zur Wassergewöhnung und zum Gleiten! In diesem Teil ergänze ich die Übungen zur Technik des Brustschwimmens, die sich für uns bewährten.
Die Technik des Brustschwimmens
Richtiges Brustschwimmen erfordert einen festgeschriebenen Ablauf verschiedener Körperbewegungen. Die motorischen Fähigkeiten für das Brustschwimmen sind anspruchsvoller, als die Fähigkeiten zum Kraulschwimmen. Gekonntes Brustschwimmen hat jedoch viele Vorteile: Man kann sich mit relativ geringem Kraftaufwand über Wasser halten, man kann auf der Stelle schwimmen, sich drehen und dabei sprechen.
Das alles ist gerade für die Selbstrettung sehr wichtig. Da die Technik des Brustschwimmens kompliziert ist, sollten die Bewegungsabläufe nacheinander eingeübt werden. Im einzelnen sind das Beinschlag, Armbewegung und das Gleiten. Die Atemtechnik, bei der über Wasser ein- und unter Wasser ausgeatmet wird, lassen wir erst einmal außen vor.
Die Technik üben
Wir begannen mit dem Beinschlag, den mein Sohn recht schnell beherrschte. Mit einem Schwimmbrett (von ausgestreckten Armen gehalten) und einer Poolnudel im Beckenbereich, konnte er sich schnell alleine fortbewegen und hatte ein erstes Erfolgserlebnis. Wichtig beim Beinschlag ist, dass eine runde Bewegung gemacht wird und nicht wie bei einer Schere die Beine nur auf- und zugemacht werden. Während der gesamten Bewegung befinden sich Beine und Füße unter Wasser. Die Füße sind bei der „Tretbewegung“ angezogen und zeigen nach außen. Das kann man gut üben, indem man im Trockenen wie ein Clown geht, oder sich im Wasser mit dem Fuß immer wieder am Rand abdrückt.
Das Erlernen der Armbewegung kostete uns mehr Zeit. Hier hat mein Sohn etwas gebraucht, um zu merken, dass er mit den Händen das Wasser wegdrücken muss, um Auftrieb zu erzeugen. Die Armbewegung im Wasser durchgeführt im Stehen und im Gehen hat ihm als Vorübung geholfen.
Bei YouTube gibt es einige Videos, die die Armbewegung (und auch den Beinschlag) zeigen und für die Kinder die Angelegenheit deutlicher sichtbar machen. Wichtig ist die Stellung der Handflächen und, dass weit ausgeholt wird. Die Arme können aber ruhig abgeknickt werden. Zum Üben hielt ich die Enden einer Nudel, die unter der Brust meines Sohnes entlang lief, fest. So hatte er eine gute Wasserlage und die Sicherheit, nicht unterzugehen.
Die Hauptanforderung ist schließlich, die Armbewegung, den Beinschlag und das Gleiten in einen harmonischen Bewegungsablauf zu bringen. Poolnudeln können auch hier sehr gut die richtige Wasserlage unterstützen und Halt geben. Zum Beispiel mit einer Nudel unterhalb der Arme und einer zweiten Nudel im Beckenbereich.
Eine bereits gelernte Technik wiederholen
Wie schon gesagt sollte man das Gleiten, die Armbewegung und den Beinschlag einzeln intensiv üben. Man kann nicht erwarten, dass der gesamte Bewegungsablauf schon beherrscht wird, wenn die Fähigkeiten einzeln beherrscht werden. Bei den ersten Schwimmversuchen ohne Hilfsmittel fällt die Gleitphase fast gänzlich weg, da das Kind noch sehr damit beschäftigt ist, sich überhaupt über Wasser zu halten.
Hier benötigt man viel Geduld und Ausdauer und sollte nur dort im Wasser üben, wo das Kind noch gut stehen kann. Man sollte auf keinen Fall drängen oder kritisieren, sondern immer motivieren und schon kleine Erfolge deutlich loben!
Mein Sohn traute sich nach und nach immer mehr zu und wollte dann selber mit Begleitung im tiefen Wasser schwimmen. Erst schaffte er nur zwei bis drei Züge alleine, dann mit der Zeit immer mehr, bis er schließlich im Urlaub durch den ganzen Pool schwamm. Ein tolles Erlebnis!
Ausblick
Ich liebe es zu sehen, wie es meinem Sohn gelingt, eine geübte Technik anzuwenden, um sich dadurch über Wasser zu halten. Für ihn selber ist das auch immer wieder eine tolle Erfahrung. Das Beherrschen des Brustschwimmens reicht für das Seepferdchen alleine nicht aus. Kinder müssen auch vom Beckenrand springen und tauchen können. Es bleibt also spannend!
Seid ihr mit dem Schwimmstil eurer Kinder zufrieden? Habt ihr das Gefühl, dass sie (unabhängig vom Abzeichen) sichere und gute Schwimmer sind?
Die Autorin dieses Beitrags
Der Münsterpapa David ist Vater von zwei Jungs (*2012 und *2015) und seit über 10 Jahren Grundschullehrer und Medienpädagoge im Münsterland.