Mamas Stories

Selbstliebe, wenn der Körper gerade gar nicht positiv ist – Bodypositivity

Selbstliebe, auch wenn es mal hart wird? Kannst du deinem Körper verzeihen, wenn er dich mal im Stich gelassen hat? Findest du dich schön, auch wenn du gerade nicht dein Wohlfühlgewicht hast? Bist du zufrieden mit dir, wenn alle viel fitter zu sein scheinen als du?

Das Wort Bodypositivity begegnet mir immer häufiger. Meist bei jungen, strahlend gesunden Menschen, die ihre Selbstliebe zelebrieren. Es sei ihnen gegönnt. Mir ist bewusst, kein Alter ist nur einfach. Doch ich finde, es ist wichtig Wertschätzung für den eigenen Körper zu lernen, auch oder gerade wenn es mal unschön ist. Das möchte ich meinen Kindern vorleben.

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Ich bin keine zwanzig mehr, auch wenn ich mich manchmal noch so fühle.

Wenn es anderen auffällt, wird’s peinlich

Vor einiger Zeit war ich auf einer Werksbesichtigung. Die Instagrammer unter euch haben es sicher mitbekommen. Wir haben eine interessante Führung durch Produktion und Hochregallager bekommen und ich, ich habe geschwitzt. Ich bin förmlich zerronnen, so fertig war ich. Jeder fühlte sich genötigt mich zu fragen, ob es mir gut geht. Das war zwar nett gemeint, aber einfach unangenehm.

Die Gründe sind dagegen nicht von außen sichtbar. Die letzten Monate hängen mir noch nach, ich darf noch nicht wieder soviel Sport machen, wie ich möchte. Meine Blutwerte sind im Keller, sowohl das Eisen als auch die Schilddrüse und ich habe ein paar Kilo zugenommen deswegen. Das nervt immer wieder und gerade dann, wenn alle anfangen dich darauf anzusprechen. Ja, ich find’s ätzend. Nein, ich schwitze nicht gern. Ja, ich vermisse es sehr mit dem Rad alle Wege zu machen.

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Öfter mal Pausen, weniger Stress. Manchmal fällt es nicht so leicht, auf sich selbst zu achten.

Selbstliebe heißt, sehen was der Körper leistet

Aber ich versuche mir bewusst zu werden, was ich trotz der Schwierigkeiten in dieser Zeit alles geschafft habe. Es spricht doch für meine Energiereserven, dass nur wenige Menschen im meinem Umfeld überhaupt etwas mitbekommen haben. Ich kann mich sogar darüber amüsieren ausgerechnet jetzt darauf angesprochen zu werden – jetzt wo es mir doch wieder so gut geht!

Ich kann endlich wieder den ganzen Tag mit den Kindern draußen sein, ich kann abends mit dem Liebsten ausgehen. Und wisst ihr was? Ich kann mich sogar super sexy fühlen, trotz der Mehr-Kilos gerade. Warum? Weil ich wieder Lust am Genießen habe, weil mein Appetit zurück ist. Da ist pure Lebensfreude.

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Ich bin froh, wieder mit den Jungs aktiv sein zu können. Das ist das Wertvollste im Alltag!

Es gibt keinen geraden oder einfachen Weg

Bodypositivity ist ein Lernprozess und funktioniert im Grunde wie in jedem anderen Lebensbereich auch: Es gibt gute Phasen und schlechte. Ich lerne, die negativen Momente zu akzeptieren und achte darauf die positiven Aspekte wahrzunehmen. Wut, Ärger, Angst und Traurigkeit sind völlig ok. Mich darin zu suhlen ist aber nur für einen eng begrenzten Zeitraum gesund.

Selbstliebe bedeutet auch, dem Körper die schlechten Phasen zu verzeihen.

Die Autorin dieses Beitrags

Leila schreibt seit 2014 über Familie, Food und Reisen hier auf Münstermama, und als Kolumnistin der MZ. Als Gründerin des Münsteraner Bloggernetzwerks MünsterBLOGS ist sie aktuell nicht mehr aktiv, begleitet das Netzwerk aber noch immer.

Kategorie: Mamas Stories

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Leila schreibt seit 2014 über Familie, Food und Reisen hier auf Münstermama, und als Kolumnistin der MZ. Als Gründerin des Münsteraner Bloggernetzwerks MünsterBLOGS ist sie aktuell nicht mehr aktiv, begleitet das Netzwerk aber noch immer.