Seit unserem Einzug vor 5 Jahren träumen wir von einer kompletten Bad-Sanierung. Doch zu Beginn unserer Zeit als Hauseigentümer waren wir sehr vorsichtig, was zu große Veränderungen und Ausgaben anging. Wir hatten bereits im Erdgeschoss einiges verändert und trauten uns nicht so richtig an das Thema Badezimmer heran.
Geträumt hab ich aber von der ersten Minute an und auch immer Ideen auf meinem Familienbad Pinterest Board gesammelt…
Letztes Jahr haben wir dann alle Befürchtungen und Hemmungen über Bord geworfen und stiegen voll in die Planung der Bad-Sanierung ein. Es benötigte ein ganzes Jahr in dem wir Pläne schmiedeten, Pläne umwarfen, Pläne ganz neu schmiedeten, durch unzählige Bad-Ausstellungen liefen, Sanitärfirmen zur Beratung aufsuchten und Angebote verglichen.
Ich gebe zu, diese Phase hätte man sicher auch schneller durchziehen können, aber erstens erstens wollten wir keine Kompromisslösungen und zweitens rechnen wir immer lieber drei Mal. Ihr glaubt gar nicht, was einige uns da aufschwatzen wollten! Der beste Spruch des Jahres war:
„Das kann nicht sein, dass Ihnen das nicht gefällt. Das macht man so.“
Besonders schön, wenn der Spruch in einem Beratungsgespräch mit einer Firma fällt die sich „Individuelle Badlösungen“ auf die Fahne schreibt. Wir haben viel gelacht im letzten Jahr und „Das macht man so“ ist mittlerweile in der Münsterfamilie zu einem geflügelten Wort geworden.
Heute möchte ich euch die Kammer des Schreckens und ihre kleine Schwester, das Gästebad zeigen, wie wir sie jetzt 5 Jahre lang täglich ertragen haben. Wenn man ehrlich ist, waren die Bäder beide noch in einem völlig guten Zustand. Das Haus ist ca. 17 Jahre jung und man hätte es rein praktisch schon noch ne Weile so aushalten können. Optisch allerdings…
Ja, unsere Vorbesitzer schienen Fan von Bahama-Beige zu sein. Die ganze Keramik, die übrigens gar nicht Keramik sondern aus Acryl war, war Ton in Ton mit der Wand. Wobei die Fliesen noch gräulich marmoriert und mit Goldbordüren abgesetzt waren. Vor unserem Einzug ersetzten wir schon die teilweise goldenen Armaturen mit schlichten, denn das war wirklich unerträglich.
Im Gästebad empfing einen dann dieser schicke Anblick. Ein Pissoir in einem Privathaushalt mit neugierigen Kleinkindern ist wirklich sehr unpraktisch. Und es ist einfach furchtbar wenn man in einem kleinen Gästebad auf dem Klo hockt und dabei auf dieses Ding gucken muss.
Wenn man es geschafft hatte an dem Ding vorbei zu gucken, musste man feststellen, dass man die Fensterbank weder für Deko noch für ein eben abgelegtes Handy nutzen konnte. Sie waren nämlich nicht im 90° Winkel, sondern steil abgeschrägt. Eins von vielen kreativen Gestaltungselementen.
Im Familienbad oben stand dieses Monstrum, weswegen wir das Bad direkt die „Kammer des Schreckens“ taufen mussten. Zugegeben, der Schrank bot viel Stauraum. Das war es aber auch schon. Da wir aber eh darauf achten keine Badartikel zu horten, brauchten wir den Raum gar nicht.
Hier auf den Bildern seht ihr bei den Fronten übrigens das rohe Material. Ich hatte nämlich direkt zu Beginn unserer Freundschaft schon mit einem Spatel die Beschichtung runter geschrubbt. Die war bei unserem Einzug noch wunderschön hellgrau-grün glänzend!
Auf diesem Bild sieht man die Front noch besser…und dazu die Bodenfliesen. Diese grau-blaue Marmorierung passte meiner Meinung nach überhaupt nicht zu den Bahama-beigen Wänden mit Goldbordüren. Warum unsere Vorbesitzer diese Kombination gewählt hatten, erschließt sich mir einfach nicht.
Die Badewanne war schön groß und das haben wir direkt auch für’s neue Bad mit eingeplant. Da wir immer zu zweit baden, hat uns aber dieses kurvige Design immer gestört, weil es dann für 4 Beine ein wenig eng wurde. Hier sieht man auch die gruselige Fliesenkombination bis unter die Decke nochmal in ihrer ganzen Pracht.
Die Dusche im alten Bad hatte eine Standardgröße, aber wir haben uns immer gewünscht sie zu vergrößern. Durch den *Achtung Ironie!* stylischen Heizkörper in schwarz (!!) wurde viel Platz in diesem kleinen Bad verschenkt. Wie es mit leerem Raum in einem Familienhaushalt so isst, füllte sich dieser in der Regel schnell mit Wäschebergen, die eigentlich woanders hingehören.
Die genialste Designidee unserer Vorbesitzer habe ich noch gar nicht erwähnt, denn es gibt keine Fotos davon: Die Bad-Decken waren weiß holzvertäffelt und mit jeweils einer blauen 80ies-Design Deckenlampe geschmückt! Das war so „lustig“, dass wir es tatsächlich die letzen Jahre einfach so hängen ließen.
Was wir alles verändert haben, wie es nach der Badsanierung aussieht und auch ein paar Erfahrungswerte was die Organisation der ganzen Aktion angeht, gibt es dann demnächst hier auf Münstermama.
Die Autorin dieses Beitrags
Leila schreibt seit 2014 über Familie, Food und Reisen hier auf Münstermama, und als Kolumnistin der MZ. Als Gründerin des Münsteraner Bloggernetzwerks MünsterBLOGS ist sie aktuell nicht mehr aktiv, begleitet das Netzwerk aber noch immer.
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