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Erwachsen – Was ich mit Anfang 20 gern gewusst hätte.

Frau sein, Mama sein, Erwachsen werden. Keine einfache Nummer.

Als ich mit Anfang 20 mit meiner Studi-Leeze durch Münster kurvte, habe ich mich oft gefragt, ob ich jemals dieses „Erwachsensein“ verstehen werde. Jetzt, wo es langsam Richtung 40 geht, weiß ich was ich richtig gemacht habe damals und was vielleicht anders besser gewesen wäre.

Natürlich ist man hinterher immer schlauer, aber einige Einsichten brauchen halt ihre Zeit. Wer hätte damals schon geglaubt, dass Erwachsensein nicht gleichbedeutend ist mit Kompetenz oder „Wissen-wo’s-langgeht“.

Bin ich schon erwachsen?!

Erst langsam wird mir klar, dass die erwachsene Frau sich hauptsächlich in der Lautstärke ihrer inneren Stimme und der Kraft dafür einzustehen von dem Mädchen Anfang 20 unterscheidet. Ich habe zwar rückblickend vieles richtig gemacht (und zum Glück fällt die Wahl des Lebenspartners darunter), doch einiges hätte ich doch gern vorher gewusst. Oder zumindest mal gehört. Vielleicht hätte ich dann einige schmerzhafte Erfahrungen besser einordnen können…und einige nur im Nachhinein lustige Unangenehmheiten ausgelassen.

Also, an die Mädchen Anfang 20, die sich noch nicht „fertig“ fühlen…und an mein altes Ich, welches hin und wieder doch wieder auftaucht. Auch mit Ende Dreißig brauche ich gute Reminder 😉

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20 Dinge, die ich mit Anfang 20 gern gewusst hätte

  1. Chemie ist nicht Liebe. Beides hat seine Berechtigung, aber du solltest den Unterschied kennen. Genieße die Chemie, aber heirate sie nicht…außer jemand bietet beides. Dieser Jemand ist seltenst der Allererste.
  2. Hör auf die noch ziemlich leise Stimme in dir. Man nennt sie Bauchgefühl, aber es ist leichter sie wahrzunehmen, wenn man sie etwas höher holt. So Richtung Herz und Lunge. Gerade in jungen Jahren ist es sehr schwer diese Stimme zuzulassen. Meine innere Stimme hat mir manchmal die Luft abgeschnürt und andere Male für richtigen Schmerz gesorgt. Dennoch habe ich sie ignoriert. Ich wollte es besser wissen. Das war jedes Mal ein Fehler. Jedes. Mal.
  3. Bestell den Nachtisch. Trink Dein Lieblingsgetränk. Mach die Reise. Egal ob jemand mitmacht, oder nicht.
  4. Wenn es um’s Daten geht…Vielfalt ist gut! Leg dich nicht zu früh auf einen Typ Mensch fest. Woher sollst du wissen, was dir wirklich wichtig ist, wenn du es nicht an dich heran lässt? Vieles ist gut, das Richtige ist besser.
  5. Wenn du fällst, musst du wieder aufstehen. Es gibt keine Alternative. Es ist auch tatsächlich der einfachste Weg. Steh auf und geh weiter.
  6. Mach eine Vor-dem-Baby-Bucket-List, wenn du anfängst von einem kleinen Wesen in deinem Bauch zu träumen. Sieh zu, dass du mindestens 80% der Liste abhaken konntest, bevor du schwanger wirst. Ja, Kinder sind ein großes Geschenk. Das Wort „Fremdbestimmung“ bekommt aber in den ersten drei Jahren mit Kindern eine neue Dimension.
  7. Lern über dich selbst zu lachen. Auch über Eigenschaften, die dir peinlich sind. Besonders über die. Mit deinem Partner, Freunden, Fremden und allein. Lach häufig und laut!
  8. Sag „Ja!“. Besonders dann, wenn du Hemmungen hast. Trau dich Neues zu probieren. Auch wenn du älter wirst.
  9. Aber sag „Nein!“, wenn du etwas nicht willst. Such nicht nach einer Ausrede. Sag einfach „Nein!“.
  10. Die Leute reden nicht annähernd so viel hinter deinem Rücken, wie du es vielleicht vermutest. Wirklich nicht. Aber selbst wenn sie es tun: Vergiss sie! Sie sind nicht wichtig.
  11. Niemals nie lass dich von kosmetischen Nebensächlichkeiten vom Leben abhalten! Lackierte Nägel, gemachte Wimpern, Make-up oder Haarverlängerungen dürfen dich nicht davon abhalten, im warmen Sommerregen zu tanzen oder mit Kindern im Sand zu buddeln. Das Leben ist viel zu kurz.
  12. Du brauchst gut-sitzende BHs. Mehrere. Also BHs, die nicht nur chic sind, sondern die deine Brüste gut halten und dir nicht die Schultern einschneiden. Du brauchst BHs, die du nicht zuhause direkt ausziehen willst! Lass dich gut beraten und sei ehrlich zu dir selbst. Statt mit 40 über eine Brust-OP nachzudenken oder über Nackenschmerzen zu klagen, investier lieber mit Anfang 20 in wirklich gute Unterwäsche.
  13. Mach immer irgendwas nur für dich. Auch wenn du keine Minute ohne deine große Liebe sein willst. Auch wenn du schon Kinder hast. Sieh zu, dass es etwas in deinem Alltag gibt, das nur dir gehört. Es wird Tage geben, da ist das deine einzige Motivation morgens aufzustehen.
  14. Stutenbissigkeit ist unsexy. Frauen, die Frauen unterstützen, gewinnen immer auch selbst.
  15. Lass das mit den Trends. Aber schwimm auch nicht auf der Mainstream-Welle. Gib dir etwas Mühe bei der Entwicklung deines eigenen Stils, der dich für andere besonders macht. Dabei solltest du aber nicht den Fehler machen, dich für immer auf eine Frisur, eine Band oder einen Hosenschnitt festzulegen. Bleib modern und flexibel. Stil bedeutet nicht Stillstand.
  16. Freunde und Männer kommen und gehen. Auch wenn du meinst, dass dein Leben endet, weil eine Person geht. Es wird die Nächste kommen, für die du noch stärkere Gefühle entwickeln kannst. Ohne Ausnahme. Auch wenn es länger dauert diese Person loszulassen. Sei dir sicher, hinter der nächsten Kurve wartet noch eine Liebe auf dich. Erst wenn du einen Menschen erkennst, der dich motiviert selbst ein besserer Mensch zu sein, erst dann hast du die richtige Person vor dir.
  17. Selbstbewusstsein kann man simulieren. „Fake it till you make it“, sagt mir eine Freundin manchmal und es ist wahr! Wenn du es lang genug simulierst, hast du es irgendwann. Es gibt nichts Attraktiveres als Selbstbewusstsein. Keine roten Lippen, keine großen Brüste, kein durchtrainierter Hintern. Die schönste Frau im Raum ist immer die mit dem selbstbewusstesten Lächeln.
  18. Apropos Hintern. Enthaar dich nicht komplett untenrum, um einem Mann zu gefallen. Wenn du es selbst schöner und angenehmer findest, leg los. Aber nicht für ihn. Warum? Erstens: Es verursacht mit Wachs oder Zucker krasse Schmerzmomente…und ich meine wirklich, richtige Schmerzen. Stell dir vor du kippst Alkohol auf eine frische Wunde (und zündest ihn dann an). So in etwa. Und von den eingewachsenen Haaren will ich mal gar nicht reden. Dauerhafte Haarentfernung ist noch die angenehmste Wahl. Rasieren hält leider nur ein/zwei Tage glatt. Das musst du wollen, nicht er! Aber was viel wichtiger ist: Jeder Mann, der Haare zwischen deinen Beinen ekelig findet, verdient dich keine Sekunde. Du bist eine Frau, kein achtjähriges Kind. Stutz es, rasiere es (teilweise), bring es in die Form eines Delfins…völlig egal. Aber lass nicht alles komplett verschwinden. Und bitte versende kein Foto von deinem Werk online!
  19. Such dir eine Frauenärztin oder einen Gynäkologen, dem du vertraust. Vor dem du dich nicht schämst, wenn du auf dem Stuhl sitzt. Es gibt Menschen, die diesen Job machen und es schaffen dir ein Gefühl der Sicherheit zu geben. Es muss nicht angenehm sein, aber würdevoll. Such dir so eine Praxis und geh regelmäßig hin!
  20. Entspann dich. Mach dir nicht selbst den größten Druck. Das Leben mit Haus und schönen Dingen (oder was auch immer du dir ersehnst) kommt. Daran arbeitest du. Lass nicht zu, dass die Ungeduld dir den Genuss des Jetzt stiehlt. Es ist zu gut! Schau dich um, es ist so viel schon jetzt großartig!
Anfang 20-Studentin-Münster
Bonustipp: Rauchen ist uncool. Das Lächeln funktioniert auch ohne.

Gefallen dir die 20 Punkte an mein 20-jähriges Ich? Vielleicht ist es auch gut mal Klartext über das Muttersein zu reden und sich öfter einen Quickie zu gönnen. Tägliche Einsichten gibt’s übrigens auf Instagram.

Die Autorin dieses Beitrags

Leila schreibt seit 2014 über Familie, Food und Reisen hier auf Münstermama, und als Kolumnistin der MZ. Als Gründerin des Münsteraner Bloggernetzwerks MünsterBLOGS ist sie aktuell nicht mehr aktiv, begleitet das Netzwerk aber noch immer.

Kategorie: Beliebt, Mamas Stories

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Leila schreibt seit 2014 über Familie, Food und Reisen hier auf Münstermama, und als Kolumnistin der MZ. Als Gründerin des Münsteraner Bloggernetzwerks MünsterBLOGS ist sie aktuell nicht mehr aktiv, begleitet das Netzwerk aber noch immer.