Mamas Stories

Wellcome und FamilienlotSinn – Wie man als werdende Eltern Unterstützung bekommt

Vielen Schwangeren wird es ähnlich gehen wie mir. Wenn der Mann die ersten Wochen nach der Geburt nicht zuhause bleiben kann, bekommt man es mit der Angst zu tun. Werde ich mich und das Kind gut versorgen können? Wie geht es mir körperlich nach der Geburt? Wer macht den Haushalt und erledigt die Einkäufe? Noch schwieriger wird es dann natürlich, wenn bereits ein oder mehrere Kinder da sind, die auch noch versorgt werden müssen.

Ich hatte in den letzten Monaten viele Sorgen darum, wie und wo der kleine Münsteraner versorgt werden kann, wenn die Wehen bei mir einsetzen. Da ich lieber ins Geburtshaus fahren würde, als zuhause zu entbinden, muss dann ja irgendwer bei meinem Sohn bleiben. Es wäre für mich wirklich sehr traurig, wenn mein Liebster nicht bei der Geburt dabei sein könnte. Er war mir bereits bei der ersten eine große Stütze und ich weiß, dass ich mich ohne ihn viel schwieriger auf alles einlassen könnte.

Natürlich kamen einige sehr lieb gemeinte Angebote von Nachbarn und unseren Geschwistern. Doch eine Geburt – wenn man sie so natürlich ablaufen lassen möchte, wie möglich – ist nicht planbar. Wir können nicht wissen wann und wo es los geht und wir können auch nicht planen wie lange es dauert und wie es mir und dem Baby anschließend geht. Unsere Geschwister sind selbst berufstätig und können sich dann nicht einfach Tage oder Wochen frei nehmen und will man wirklich Nachbarn oder Freunde auf solch unplanbare Aktionen festnageln?

Auch für den kleinen Münsteraner ist das eine sehr aufregende Zeit, die viele Veränderungen und Anpassungen erfordert.  Ich möchte ihn nicht auch noch mit ständig wechselnden Betreuungspersonen belasten.

Und dann ist es ja nicht nur die Geburt an sich. Der Liebste kann mit etwas Glück und passend gelegenen Feiertagen ein paar Tage bei mir zuhause bleiben, aber dann muss er wieder arbeiten und ich bleibe mit Baby allein daheim. Der kleine Münsteraner muss weiterhin betreut werden oder zumindest zur Kita gefahren und wieder abgeholt werden. Wir brauchen Nahrung (Einkauf, Kochen) und gerade im Wochenbett ist eine saubere Umgebung wichtig. All das allein zu managen während man selbst den Wochenfluss durchmacht und ein frisches Stillkind ohne feste Schlaf- oder Trinkrhythmen versorgt, ist nicht ohne. In mir löst der Gedanke daran pure Angst aus. Wie soll ich das schaffen? Wie soll ich dabei auch noch gesund und kraftvoll bleiben?

Es gibt eine gute Nachricht! Ich muss es gar nicht allein schaffen! Und auch ihr müsst gar nichts alleine schaffen, denn es gibt wunderbare Engel auf dieser Welt!

Zwei der möglichen Hilfen für Familien möchte ich euch heute vorstellen:

FamilienlotSinn

Die FamilienlotSinn ist eine ausgebildete „Mütterpflegerin“. Sie kommt ins Haus und kümmert sich um die Mutter im Wochenbett, hilft mit dem Baby und allen Fragen die in den ersten Tagen und Wochen auftreten und sie versorgt auch die älteren Kinder. Sie sorgt für die nötige Hygiene im Haus, geht auch mal einkaufen und kocht oder kommt bei vereinbarter Rufbereitschaft um Haus und Kinder zu hüten, während Schwangere mit Mann und Tasche zur Geburt aufbricht. Die FamilienlotSinn hat eine umfassende Ausbildung genossen und ist eine hervorragende Ergänzung zur Hebamme. Sie wird sogar in den meisten Fällen von den Krankenkassen finanziert, wenn Arzt oder Hebamme den Antrag der Familie unterstützen. Bei einer Hausgeburt oder ambulanten Geburt (egal ob Klinik oder Geburtshaus) steht einen eine Haushaltshilfe für die ersten Tage nach der Geburt eh zu. Natürlich kann man sich über den Dienst der Krankenkasse eine beliebige Haushaltshilfe organisieren lassen, aber diese sind dann nicht speziell für die Bedürfnisse einer Familie nach der Geburt eines Kindes ausgebildet. Eine Mutter die bereits in den Genuss eines solchen Engels gekommen ist, berichtete mir von dem gesunden und leckeren Essen, den Smoothies, dem sauberen Bad, dem glücklichen Geschwisterkind und den tollen Tipps gegen Rückenschmerzen, die ihre FamilienlotSinn auf dem Kasten hatte. Klingt fast zu gut um wahr zu sein, oder? Ich bin so gespannt auf unsere FamilienlotSinn, die wir in den nächsten Wochen kennenlernen werden und ich werde euch sicherlich von unseren Erfahrungen berichten. Gebt in die Suchmaschine einfach den Begriff „FamilienlotSinn“ oder „Mütterpflegerin“ mit der Stadt in der ihr wohnt ein und ihr findet schnell euren Engel!

Wellcome

Die Wellcome-Engel sind Frauen, die sich bundesweit ehrenamtlich in einem Verein zusammengetan haben. Sie stellen im Grunde eine moderne und verlässliche Nachbarschaftshilfe dar, in dem sie der Mutter Unterstützung anbieten. Sie sind vor allem nicht nur in den ersten Tagen und Wochen nach einer Geburt für die Familie vorgesehen, sondern begleiten in den meisten Fällen die Familie über mehrere Monate bis zu einem Jahr. Diese Wellcome Mitarbeiterinnen hüten das Baby, wenn die Mutter mal mit dem Geschwisterkind einen Termin hat oder bieten eine begleitende Unterstützung beim Arztbesuch. Sie kümmern sich aber auch mal um beide Kinder, damit die Mutter ein wenig Schlaf nachholen kann oder wenn man mal in aller Ruhe das Bad putzen möchte. Sie gehen mit dem älteren Geschwisterkind auf den Spielplatz, damit Mama und Baby einen Babymassage-Kurs besuchen können oder bleiben einfach nur mit dem Baby zuhause während die Mutter das ältere Kind von der Kita abholt. All dies sind kleine und kurze Erleichterungen im Alltag, die für eine müde Mutter aber einen extrem großen Erholungsfaktor darstellen können. Wir kennen mittlerweile einige Familien, die diese Hilfe gerne in Anspruch nehmen. Vor allem da sie finanziell für alle machbar ist. Man muss eine einmalige Vermittlungsgebühr von 10 € an die Welcome Organisation zahlen und zahlt dann pro Stunde (je nach Einkommen) 1-5 Euro für die helfenden Hände. Wendet euch einfach direkt an die Wellcome-Koordinatorin aus eurer Stadt.

Ist es nicht wunderbar, dass es in Deutschland so tolle Organisationen gibt? Ich freue mich riesig über diese Angebote und bin erleichtert ohne Ende!

Kommt so etwas für euch auch in Frage oder habt ihr euer Wochenbett ganz allein gemeistert? Habt ihr schon mal diese oder ähnliche Hilfe in Anspruch genommen? Und wie waren eure Erfahrungen?  Ich freue mich über eure Kommentare!

Eure Münstermama

Die Autorin dieses Beitrags

Leila schreibt seit 2014 über Familie, Food und Reisen hier auf Münstermama, und als Kolumnistin der MZ. Als Gründerin des Münsteraner Bloggernetzwerks MünsterBLOGS ist sie aktuell nicht mehr aktiv, begleitet das Netzwerk aber noch immer.

Kategorie: Mamas Stories

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Leila schreibt seit 2014 über Familie, Food und Reisen hier auf Münstermama, und als Kolumnistin der MZ. Als Gründerin des Münsteraner Bloggernetzwerks MünsterBLOGS ist sie aktuell nicht mehr aktiv, begleitet das Netzwerk aber noch immer.

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