Mamas Stories

Wie Kinder mir Superkräfte verleihen

Wer jetzt zum Vatertag ein Loblied auf die Männer erwartet, muss leider weiterziehen. Heute geht’s nochmal um die Mamis. Ihre Superkräfte retten nämlich uns alle jeden Tag!

Seit meinem kleinen Selbstexperiment zum Thema Body-Positivity werde ich immer wieder darauf angesprochen. Und tatsächlich kann ich im Augenblick, im letzten Jahr vor der großen Vier, ganz entspannt sagen, dass ich noch nie so zufrieden war mit meinem Körper. Ja, in den letzten Wochen war er nicht ganz so fit. Aber vielleicht bin ich trotzdem ganz zufrieden, weil ich mittlerweile viel mehr mit Humor nehmen kann?

Müde aber zufrieden – mein Mama-Körper

Wenn wir Mamis nämlich mal aufhören unsere Falten und Dehnungsstreifen zu vergleichen, werden wir einiges entdecken, dass echt der absolute Wahnsinn ist! Wenn wir genau hinsehen, ist unser Körper jetzt nicht mehr nur straff und strahlend. Ja, der Bauch ist weicher, die Brüste haben sich verändert und unsere Augen sind heute eingerahmt von wenig dekorativen Schatten.

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I’m a mom, what’s your superpower?!

Doch wir haben etwas viel Cooleres als die jugendliche Schönheit. Ja, auch die Weisheit, aber ich will auf etwas viel Elementareres hinaus: Mama-Körper durchlaufen mit der Geburt ihrer Kinder eine Art Mutation. Das glaub ich wirklich! Aus einem Mix an Umwelteinflüssen, Hormonen und Stress – sozusagen unter Druck – entstehen neue und nie geahnte Superkräfte.

Mamas Superkräfte

Die magischen Hände

Inspector Gadget ist nichts gegen uns! Unsere Hände werden zu Mulit-Zauber-Werkzeugen. Mama-Hände können Erbrochenes auffangen, ohne einen einzigen Tropfen auf das Sofa zu verlieren. Wir können Obst und Rohkost so klein schneiden und sie praktisch in jeder Mahlzeit verstecken. Und wir können jeden Schmerz, jeden Liebeskummer und jede Ungerechtigkeit durch Handauflegen und Streicheln mildern.

Super-Ohren

Seit ich zwei Jungs habe, höre ich alles! Ja, Biologen glauben zwar, dass Fledermäuse das beste Hörvermögen haben, aber jede Mutter kann aus der Küche neben der laufenden Spülmaschine stehend hören, ob ihre Kinder im Bad den Seifenspender benutzt haben.

„Du hast dir also wirklich die Hände gewaschen?

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Reaktionen in Lichtgeschwindigkeit

Dies ist wohl für Mütter die überraschendste Superkraft-Mutation. In einer Sekunde trinkst du noch seelenruhig deinen Kaffee, in der nächsten rollst du dich rückwärts über die Kücheninsel, um den vom Esstisch springenden Dreijährigen aufzufangen und mit dem Fuß das Baby gleichzeitig aus dem Dunstkreis des Ofens zu schieben. Nichts bewegt sich schneller als die Füße und Beine einer Mutter, die ihr Kind in Gefahr sieht. Das ist für das bloße Auge kaum sichtbar.

Die Mama-Superlippen

Unsere Lippen werden dank Mama-Instinkten zu dem genausten Thermometer des Planeten, da kommt selbst die Nasa kaum hinterher. Spart euch die Diskussion über die Messgenauigkeit im Ohr, Mund oder Po. Lass Mamas Lippen ran, nach einem Kuss weißt du sehr genau ob das Baby Medizin braucht oder nur zu warm angezogen ist.

Zuverlässiger Lügendetektor

„Ach, dein Bruder hat die Wand mit dem pinken Stempel verschönert? Aber der sagt, du warst das.“

Ja, sind wir mal ehrlich. An diesem Punkt im Gespräch geht es nur noch um Taktik. Du wusstest als Mutter bereits in dem Moment als du das Zimmer betratst, wer auf die dumme Idee gekommen ist und wer sie umgesetzt hat.

Frosch-Augen

Wenn deine Kinder sich im selben Zimmer befinden, kannst du sie zu jeder Zeit aus jedem Winkel sehen. Dies führte bei uns schon zu Streit, weil ich gedacht habe, dass Väter diese Superkräfte auch entwickeln. Leider Fehlanzeige.

Während Mama ein Buch liest, sieht sie genau wo der Kleine die Banane hinschmiert und der Große seinen Finger reinsteckt. Väter dagegen können direkt neben dem Kind stehen und nicht mitbekommen, wie es sich einen Legostein in die Nase schiebt. (Tatsächlich muss ich gestehen, dass das väterlich-perfektionierte Ausblenden auch seine Vorteile hat.)

Badewannen-Blase

Um mich rum wird fröhlich gepinkelt. Im Stehen, im Sitzen, in Windeln, auf dem Pöttchen und mit etwas Glück auch direkt ins Klo. Als ich mit dem Großen nach der Geburt heimkam ging ich zum ersten Mal auf’s Klo und gefühlt habe diesen ersten Prozess des Urinierens bis zu meinem ersten Arbeitstag nach der Elternzeit des Kleinen nicht richtig abschließen können. Wenn das keine Superkraft ist, weiß ich auch nicht.

Immer wenn ich ins Bad ging, fing irgendwo jemand an zu schreien, zu weinen oder es klingelte an der Tür. Dabei habe ich es wirklich versucht und all meine „so kann ich nicht, ich brauche Ruhe“-Attitüden über Bord geworfen. Wer am Ende soweit ist, sich mit angedocktem Stillbaby und kommentierendem Kleinkind auf den Pott zu setzen, hat eine sehr (!) volle Blase.

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Mutterherzen sind ewig

Ein Mutterherz ist unendlich groß. Es beinhaltet mehr Liebe und Hingabe als irgendetwas anderes auf der Welt. Immer wenn wir uns müde und atemlos fühlen, dann pumpt unser Mutterherz uns noch ein paar Stunden weiter. Auch wenn wir mal Angst haben, lässt unser Mutterherz uns zu Löwinnen werden, die gegen alles und jeden kämpfen für ihre Kinder.

Wenn wir voller Glück und Liebe sind und glauben, unser Herz droht zu platzen, wächst das Mutterherz noch ein Stück. Und wenn sie dann endlich schlafen und wir ihnen beim Atmen zuschauen, dann durchströmt uns die tiefste Dankbarkeit und alles ergibt Sinn.

Naja, und manchmal sind auch unsere Superkräfte mal am Ende. Dann braucht es Pausen im Alltag oder auch mal eine längere Auszeit.

Die Autorin dieses Beitrags

Leila schreibt seit 2014 über Familie, Food und Reisen hier auf Münstermama, und als Kolumnistin der MZ. Als Gründerin des Münsteraner Bloggernetzwerks MünsterBLOGS ist sie aktuell nicht mehr aktiv, begleitet das Netzwerk aber noch immer.